Wegen zu hoher Schneelasten auf Schuldächern müssen manche Schülerinnen und Schüler in Augsburg daheimbleiben und dort ihren Unterricht absolvieren. Wie berichtet, müssen rund 20 Schulgebäude und Turnhallen sicherheitshalber gesperrt werden – aufgrund der Schneelasten.
Schulschließungen nach Sicherheitschecks
Nach entsprechenden Messungen hatte sich die Stadt aus Sicherheitsgründen entschlossen, einige Schulen zu schließen oder teilzuschließen. Vorangegangen war ein Sicherheitscheck, bei dem geprüft wurde, wie viel Schneelast das jeweilige Dach baubedingt statisch zu tragen imstande ist und wie hoch der Schnee jeweils liegt.
An drei Stationen im Stadtgebiet, auf den Dächern der Herrenbach-Grundschule im Augsburger Osten, der Johannes-Strauß-Grundschule in Haunstetten und der Heinrich-Buz-Realschule im Zentrum sind zudem Messsensoren angebracht, die die Schneelast in Kilogramm per Quadratmeter messen. Kitas seien aktuell von den Sperrungen nicht betroffen, so eine Sprecherin. Laut Stadt sind die Mitarbeitenden im Schulverwaltungsamt wie im Hochbauamt an den Schulen seit Freitag unterwegs und arbeiten daran, die Sicherheit an Schulen zu garantieren.
Die meisten Schulen können Betrieb wieder aufnehmen
Die Stadt Augsburg sieht sich aufgrund der anhaltenden Gefahr durch hohe Schneelasten gezwungen, einige Schulen und Turnhallen weiterhin geschlossen zu halten. Diese Maßnahme, die aus einer aktuellen Pressemitteilung der Stadtverwaltung hervorgeht, betrifft ausgewählte Bildungseinrichtungen, während der Großteil wieder den Betrieb aufnehmen kann. Unter den betroffenen Einrichtungen, die geschlossen bleiben müssen, befinden sich der Verbindungsgang und Klassentrakt der RWS/FOS/BOS, die Kerschensteiner Grund- und Mittelschule, die Wittelsbacher-Grundschule und die Kriegshaber-Grundschule. Auch bestimmte Turnhallen, wie die der Hochzoll-Süd Grundschule, der Berufsschule 6 und der Hans-Adlhoch-Grund- und Mittelschule, bleiben weiterhin gesperrt.
Eltern werden aufgefordert, sich über die Elternportale der betroffenen Schulen zu informieren. Die Stadtverwaltung wird die Situation nach eigenen Angaben kontinuierlich überwachen und plant, über Änderungen bei den Sperrungen zeitnah zu informieren.
Im Audio: Der Lawinenwarndienst hat für den Bayerischen Alpenraum eine Warnung herausgegeben
Erhebliche Lawinengefahr oberhalb etwa 1.800 Metern
Oberhalb der Baumgrenze (ab ca. 1.800 Metern) herrscht in den Bayerischen Alpen aktuell erhebliche Lawinengefahr. Das meldet der Lawinenwarndienst Bayern beispielsweise für den Allgäuer Hauptkamm, die Ammergauer und die Berchtesgadener Alpen.
Das Hauptproblem liege im frischen Triebschnee. In Folge der starken Schneefälle vom Wochenende liege verbreitet bis zu einem Meter lockerer Schnee auf einer weitgehend stabilen Altschneedecke. Schon ein einzelner Wintersportler reiche möglicherweise aus, um eine Lawine auszulösen. Vor allem an Steilhängen, in Rinnen oder hinter Geländekanten könnten Schneebretter leicht ins Rutschen geraten.
Der Bayerische Lawinenwarndienst geht im aktuellen Lagebericht davon aus, dass der Umfang und die Anzahl möglicher Gefahrenstellen im Laufe des Tages weiter zunehmen werden.
Auch unterhalb der Waldgrenze wird die Lawinengefahr noch mit Stufe 2 auf der insgesamt fünfstufigen Skala angegeben, hier herrscht demnach mäßige Lawinengefahr. In mittleren Lagen könne es vereinzelt auch zur Selbstauslösung von Gleitschneelawinen kommen.
Insgesamt, so der Lawinenwarndienst, liege in allen Höhenlagen für die Jahreszeit überdurchschnittlich viel Schnee.
Warnung vor Ausflügen in Parks und Wälder
Aufgrund der erhöhten Lawinengefahr kommt es im Oberallgäu derzeit zu einzelnen Straßensperrungen – davon betroffen sind allerdings keine Hauptstraßen, sondern vor allem kleinere Strecken in den Tälern wie beispielsweise die Zufahrt zur Schwarzenberghütte oder der Hirschalpe bei Bad Hindelang.
Nicht nur auf den Straßen, auch in Wäldern oder Parkanlagen ist momentan Vorsicht angesagt. Dort besteht in Folge der starken Schneefälle die Gefahr von Schneebruch. Schwere Schneelawinen könnten von Bäumen rutschen, Äste oder ganze Baumkronen abreißen. "Auch kleine Äste werden bei einer Fallhöhe von 20 oder 30 Metern schnell zu einem tödlichen Geschoss", warnt zudem Simon Östreicher, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten.
Wer den Ausflug in die Wälder derzeit unterlässt, helfe auch den Wildtieren, so Östreicher weiter. Sie seien zwar grundsätzlich an so hohe Schneelagen und tiefe Temperaturen angepasst, werden sie jetzt aber von Waldbesuchern gestört, verbrauchten sie bei der Flucht durch hohen Schnee sehr viel Energie.
Auch Roland Hölzle, Abteilungsleiter "Öffentliche Sicherheit und Ordnung" im Landratsamt Oberallgäu, appelliert deshalb an Spaziergänger und Wintersportler, vorsichtig zu sein. Man solle Wälder und Wege unter großen Bäumen meiden und stattdessen lieber auf der freien Fläche bleiben. Außerdem sollten sich Wintersportler immer über die aktuelle Gefahrenlage informieren. "Das Auge muss wachsam sein", so Hölzle zum BR.
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