Spargelernte.
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Spargelbauern klagen über Kostensteigerungen.

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Spargelsaison eröffnet: Landwirte vor großen Herausforderungen

Spargelsaison eröffnet: Landwirte vor großen Herausforderungen

Im fränkischen Knoblauchsland ist am Donnerstag die bayerische Spargelsaison eröffnet worden. Doch die Landwirte blicken mit gemischten Gefühlen auf die kommende Saison. Es fehlt an Personal. Zudem seien die Kosten für den Spargelanbau gestiegen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Mit einem symbolischen Spargelanstich ist am Donnerstag im fränkischen Knoblauchsland die Bayerische Spargelsaison eröffnet worden. Mit dabei waren unter anderem Ministerpräsident Markus Söder sowie Agrarministerin Michaela Kaniber (beide CSU). Söder sagte beim Spargelanstich: "Bayern und Franken sind Spargelregion. Das Knoblauchsland ist dazu prädestiniert." Die Situation für die Landwirte sei keine einfache, oft fehle es an Arbeitskräften und auch das Wetter müsse passen.

Spargel-Bauer: "Kosten haben sich verdreifacht"

Gerade im Hinblick auf die knapper werdende Ressource Wasser gebe es in Zukunft weitere Herausforderungen, so Söder. Michaela Kaniber ergänzte, dass der Spargel ein Kulturgut sei: "Wir werden als Staatsregierung alles tun, damit der Spargelanbau in Franken und Bayern auch in Zukunft möglich ist."

Landwirt Jürgen Hußnätter, auf dessen Feld die Spargelsaison eröffnet wurde, blickt mit gemischten Gefühlen auf die kommende Saison. Gutes Personal zu finden sei für alle Landwirte immer ein Thema. Er zahle schon länger mehr als den Mindestlohn. Gerade mit den gestiegenen Energiekosten habe er zu kämpfen - aber nicht nur: "Die Kosten für Agrarstoffe für den Spargelanbau, die sind immens gestiegen. Die haben sich verdoppelt bzw. verdreifacht."

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Spargel wird vermutlich zwischen zwölf und 15 Euro kosten

Auf rund einem Hektar baut Jürgen Hußnätter Spargel an. Wie hoch der Ertrag in diesem Jahr ist, kann er noch nicht abschätzen. Vieles hänge vom Wetter ab, eine konstante Temperatur von zwölf bis 15 Grad sei ideal, damit der Spargel gut wachsen kann, so der Landwirt. Er rechnet bei sich mit Preisen zwischen zwölf und 15 Euro für das Kilo. Um alle Kosten wieder reinzubekommen, müsse der Kilopreis eigentlich höher sein, so Hußnätter, aber das sei dem Verbraucher nicht zumutbar.

Miriam Adel vom Spargel-Erzeugerverband Franken berichtet, dass die meisten Landwirte dennoch positiv eingestellt seien, auch wenn die vergangenen Jahre mit der Pandemie nicht einfach gewesen seien. Darauf folgten dann die gestiegenen Energiekosten. "Es sind für die Landwirte immer Herausforderungen da. Aber ich bin mir sicher, dass wir das zusammen hier in Franken schaffen werden." Die Preise für den Spargel werden ihrer Meinung nach unterschiedlich sein. Vieles hänge von der Betriebsstruktur ab, aber auch vom Angebot und der Nachfrage, so Adel.

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150 Landwirte bauen in Bayern Spargel an

In Bayern wird in mehreren Gegenden Spargel angebaut: Als größtes zusammenhängendes Spargelanbaugebiet im Freistaat gilt die Region um das oberbayerische Schrobenhausen. Weitere Spargelgebiete sind die Region Abensberg im niederbayerischen Landkreis Kelheim, das Knoblauchsland bei Nürnberg, das Umland von Bamberg sowie das unterfränkische Maindreieck. In Franken gibt es rund 150 Landwirte die auf 800 Hektar Spargel anbauen.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik wird in Bayern auf einer Gesamtfläche von 3.900 Hektar Spargel angebaut. Als übliche Ernteperiode gilt die Zeit von Anfang April bis "Spargelsilvester" zur Sommersonnenwende Ende Juni.

Offizielle Eröffnung der Spargelsaison im Nürnberger Knoblauchsland mit Ministerpräsident Markus Söder und Agrarministern Michaela Kaniber (beide CSU).
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Spargelsaison im Knoblauchsland eröffnet

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