Krankenhaus St. Josef Schweinfurt
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Krankenhaus St. Josef schließt: Wie können andere Kliniken die Lücken füllen?

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St. Josef schließt: Können andere Kliniken die Lücken füllen?

St. Josef schließt: Können andere Kliniken die Lücken füllen?

In gut drei Monaten ist Schluss im Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt – so der jetzige Stand. Wie andere Kliniken die Krankenhausversorgung in der Region sicherstellen wollen und welche Rolle das Personal aus dem St. Josefs-Krankenhaus spielt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

"Wir werden alles versuchen, dass die Versorgungslücke so klein wie möglich wird", erklärte Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion der Mainpost in der Schweinfurter Stadthalle – angesichts der bevorstehenden Schließung des Krankenhauses St. Josef. Im Augenblick brauche das städtische Leopoldina-Krankenhaus jedoch rund 100 Mitarbeitende des Krankenhauses St. Josef, um den erwartet größeren Patientenstrom bewältigen zu können.

Leopoldina zuversichtlich: "Können Notaufnahme stemmen"

Im Hinblick auf Notfallbehandlungen ist Jürgen Winter, Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses, sehr zuversichtlich: "Ihr traut uns zu wenig zu!" Er geht von künftig jährlich 50.000 Patientinnen und Patienten in der Notaufnahme aus. "Wenn wir es schaffen, dass die Notaufnahme-Mitarbeitenden des Krankenhauses St. Josef zu uns in die Notaufnahme kommen, können wir das stemmen," so Winter.

Palliativstation und Akutgeriatrie sollen erhalten werden

Weitere Zusagen waren: Die Palliativstation des Krankenhauses St. Josef könne an der gleichen Stelle unter der neuen Trägerschaft des Leopoldina-Krankenhauses weiterbetrieben werden – vorausgesetzt der Vermieter ist einverstanden. Die Akutgeriatrie mit 20 Betten könne übernommen werden – wenn das gesamte Team vom Krankenhaus St. Josef zum Leopoldina-Krankenhaus wechsle.

100 zusätzliche Betten im Leopoldina und Gerolzhofen

Das Leopoldina-Krankenhaus werde 54 zusätzliche Betten zur Verfügung stellen. Die Intensivstation werde um acht Betten aufgestockt. Die Geomed-Klinik in Gerolzhofen wolle neben den 20 bereits zugesagten Betten noch weitere bereitstellen. So könnten in Summe rund 100 zusätzliche Betten gewonnen werden. Das Krankenhaus St. Josef hat 272 Betten. Zuletzt waren rund 150 dauerhaft ausgelastet.

Weiterhin keine Übernahme in Sicht

Das Krankenhaus St. Josef zu übernehmen – dem erteilten Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und der Schweinfurter Landrat Florian Töpper (SPD) erneut eine Absage. Zuletzt teilten die Behörden mit, dass es noch einzelne Interessenten für eine Übernahme des Krankenhauses gebe. Das bestätigen auch die aktuellen Betreiber, die "Kongregation der Schwestern des Erlösers" auf BR24-Nachfrage. Die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme bewerten sie allerdings als "sehr gering".

Gleichzeitig betonen sie, dass das Krankenhaus St. Josef einschließlich der Notaufnahme aktuell noch "voll funktionsfähig" sei und es bisher noch keine große Kündigungswelle gegeben habe. Die Restchance auf eine Übernahme und Kündigungsfristen über den 31.12.2024 würden dazu führen, dass sich Mitarbeitende noch zuwartend verhalten und keinen neuen Arbeitgeber gesucht haben. Laut Stadt und Landkreis Schweinfurt sind in den vergangenen sechs Wochen aber zumindest 40 Zusagen durch das Leo erfolgt.

Von Seiten der Stadt heißt es außerdem, dass eine Kooperation mit einem möglichen Investor nur dann zustande käme, wenn dieser bereit ist, ambulante Behandlungen im St. Josef Krankenhaus durchzuführen und stationäre im Leopoldina.

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