800 Beschäftigte des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt brauchen neue Jobs.
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St.-Josef-Krankenhaus schließt: Wo gibt es Jobs fürs Personal?

St.-Josef-Krankenhaus schließt: Wo gibt es Jobs fürs Personal?

Wie geht es weiter für die Beschäftigten des Schweinfurter St.-Josef-Krankenhauses? Knapp 800 verlieren durch die Schließung zum Jahresende ihren Job. Wo es in Unterfranken offene Stellen für die Pflegekräfte sowie Ärzte und Ärztinnen gibt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Knapp 800 Beschäftigte des Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt brauchen neue Stellen, weil das Haus in Schweinfurt schließen soll. BR24 hat bei 16 Klinikträgern in Unterfranken nachgefragt, inwiefern es dort offene Stellen gibt. Das Ergebnis: Es gibt (gesichert) rund 220 Jobangebote für die Krankenhaus-Belegschaft – davon etwa 160 für Pflegekräfte und mindestens 60 für Ärztinnen und Ärzte. Manche Krankenhäuser wollen noch keine konkreten Zahlen nennen, wie viel Personal sie womöglich übernehmen könnten.

Offene Stellen in Würzburger Kliniken

Das Universitätsklinikum Würzburg erklärt, dass es "alleine im Pflege- und Funktionsdienst rund 100 geeignete Pflegekräfte übernehmen" könne. Auch im ärztlichen Dienst gebe es regelmäßig Stellenausschreibungen.

Vom Klinikum Würzburg Mitte heißt es: "Wir können in allen Bereichen, vom Ärztlichen Dienst über den Pflege- und Funktionsdienst bis hin zu Verwaltung, Service und Technik, Arbeitsplätze anbieten." Azubis könnten dort ihre Pflege-Ausbildung fortsetzen. St. Josef-Krankenhaus-Mitarbeitende bekämen außerdem die Möglichkeit, im gleichen Fachbereich weiterzuarbeiten. Vor allem könne Pflegekräften, die bislang in Teams arbeiten, das Angebot gemacht werden, auch weiterhin gemeinsam als Team auf einer Station im Klinikum Würzburg Mitte tätig zu sein.

Bezirk Unterfranken als neuer Arbeitgeber

Auch der Bezirk Unterfranken könnte mit seinen orthopädischen Krankenhäusern in Werneck und Würzburg sowie dem Thoraxzentrum in Münnerstadt künftig Arbeitgeber für die Beschäftigten des Josef-Krankenhauses werden. Dort sei die Übernahme von Ärzten vorstellbar. "Im Bereich der Pflege könnten wir sicher 30 oder mehr Pflegekräfte übernehmen. Vorausgesetzt es gibt Bewerbungen für alle Standorte und nicht nur für Werneck", schreibt der Bezirk auf die BR24-Anfrage. In Münnerstadt etwa seien Kapazitäten nur aus Mangel an Pflegekräften reduziert worden. "Erhalten wir diese Fachkräfte aus Schweinfurt, können wir sofort 20 Betten mehr betreiben. Das wäre ein echter Vorteil für die Daseinsfürsorge in Unterfranken, dort haben wir – wie auch in Werneck – zusätzlich Bedarf an OP-Pflege und Physiotherapeuten."

Jobangebote aus dem Raum Aschaffenburg und Ochsenfurt

Auch das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau würde sich über Mitarbeitende des Krankenhauses St. Josef freuen. Nach eigenen Angaben gibt es derzeit 13 offene Stellen im ärztlichen Dienst, 29 im Pflegedienst und 23 Stellen in Technik und Verwaltung.

Die Main-Klinik in Ochsenfurt könnte aktuell ein bis zwei Ärzte und insgesamt fünf bis zehn Pflegekräfte für Normal- und Intensivstation übernehmen.

Offene Stellen vom Spessart bis in die Rhön

Das Klinikum Main-Spessart hat an seinem Krankenhaus in Lohr im Augenblick 13 offene Stellen für Pflegekräfte, 16 offene Stellen für Ärzte, vier offene Stellen für technische Berufe und sieben offene Stellen im Servicebereich.

Laut Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt haben bereits erste Gespräche mit potenziellen neuen Kolleginnen und Kollegen vom Krankenhaus St. Josef stattgefunden.

Keine genaue Stellenzahl in Gerolzhofen und Schweinfurt

Die Geomed-Klinik in Gerolzhofen will nach eigenen Angaben "zusätzliches Personal verschiedener Berufsgruppen aus dem Krankenhaus St. Josef gerne einbinden und auf diesem Weg auch dauerhaft eine berufliche Perspektive geben". Genau bezifferte offene Stellenangebote nennt die Geomed-Klinik allerdings nicht.

Auch das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt macht das nicht. Es wäre verfrüht, konkrete Zahlen zu nennen, wie viele Mitarbeiter vom Krankenhaus St. Josef übernommen werden könnten, heißt es auf die BR24-Anfrage. In vielen Bereichen würden derzeit noch Gespräche bzw. Prüfungen laufen. Sicher scheine aber die Fortführung der Palliativstation und der Akutgeriatrie. "Das betrifft dann auch mit hoher Wahrscheinlichkeit das dort tätige Personal. Auch in denjenigen Bereichen, die wir deckungsgleich mit dem Krankenhaus St. Josef anbieten, werden wir Kapazitäten aufstocken. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Notfallversorgung und der Intensivmedizin, aber auch in weiteren Bereichen entsteht Bedarf", so das Leopoldina-Krankenhaus weiter. Man bemühe sich derzeit auf vielen Ebenen um Kontaktaufnahme und Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus St. Josef.

Aktuelle Arbeitssituation im Krankenhaus St. Josef

Unterdessen hat nach der ersten Schockphase angesichts der bevorstehenden Schließung im Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt wieder das Tagesgeschäft Einzug gehalten. So beschreibt es Dr. Christoph Schmidt, Chefarzt der Viszeralchirurgie im Krankenhaus St. Josef: "Aber dennoch sind die Mitarbeiter frustriert und auf der Suche nach anderen Jobs. Wünschenswert ist natürlich eine Weiterbeschäftigung von funktionierenden und eingespielten Teams an geeigneten Standorten, um eine Fluktuation dieser Teams aus der Region zu verhindern. Aktuell sind wir handlungsfähig."

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