Ein Dach mit Solaranlagen in Traunstein von oben.
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Traunstein will bis 2040 klimaneutral werden

Traunstein will bis 2040 klimaneutral werden

Der Traunsteiner Stadtrat hat ein weitreichendes Klimaschutzkonzept verabschiedet. Bis 2030 soll die Stadtverwaltung klimaneutral werden, bis 2040 die gesamte Stadt. Doch ob die Stadt den Weg beschreitet, wird von einem Bürgerentscheid abhängen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Bei der Anpassung an den Klimawandel spielen Kommunen eine wichtige Rolle. 60 Prozent aller CO2-Emmissionen entstehen in Städten, vor allem durch Industrie, Verkehr und Haushalte. Das hat ein Bericht des Weltressourceninstituts ergeben.

Ehrgeizigstes Projekt in der Stadtgeschichte

Das Thema treibt die Städte um. München beispielsweise peilt seine Klimaneutralität bis 2035 an. Fürth will spätestens 2040 klimaneutral sein, ebenso Hof. In Braunschweig gibt es einen Plan, wonach die Stadt bis 2030 klimaneutral sein soll. Auch kleine Städte können ihren Beitrag leisten, klimafreundlicher zu werden. Die Stadt Traunstein hat Ende September ein Klima-Schutzkonzept verabschiedet. Es sei das wohl ambitionierteste Projekt in der Stadtgeschichte, betonte Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU) in der jüngsten Stadtratssitzung. "Ich bin stolz darauf, dass wir 81 Seiten zusammengetragen, über Maßnahmen abgestimmt haben und nun ein konsequentes Programm haben", so Hümmer in der Stadtratssitzung Ende September, als das Klimaschutzkonzept einstimmig verabschiedet wurde.

  • Zum Artikel: Studie - Noch viel zu tun für klimaneutrales Bayern

Viele ungeklärte Fragen

"Jetzt, da das Konzept da ist, fängt die Arbeit aber erst richtig an", sagte der Grünen-Stadtrat Patrick Nepper. Viele Fragen seien noch offen, etwa wie die Stadt genau aus dem Erdgas aussteige, wie die Verkehrsmaßnahmen konkret aussehen werden und in welcher Form das Klima-Konzept weiter vorangetrieben werde.

Große Bürgerbeteiligung bei der Konzept-Erarbeitung

Bis 2030 soll die Stadtverwaltung klimaneutral werden, bis 2040 die gesamte Stadt. Die Stadt will vor allem bei den eigenen Einrichtungen, bei Kitas, Schulen und bei den Stadtwerken ansetzen. Die Stadtwerke sind dabei das Herzstück: Denn die verursachen rund die Hälfte der CO2-Emmissionen in der Stadt. Sie versorgen derzeit die öffentlichen und privaten Gebäude zum Großteil mit Erdgas und Strom aus nicht-erneuerbaren Energien. Traunstein möchte dort stufenweise auf klimafreundliche Energieträger, wie Windkraft, Solarenergie, Biogas oder Geothermie umsteigen. Das allein wird die Stadt nach eigenen Angaben bis zu 100 Millionen Euro kosten.

Mehr Öffis, ökologische Baustoffe und saisonales Essen in den Kitas

Unter anderem soll in neue Verkehrskonzepte, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, in nachhaltige Bauplanung und Gebäudemanagement und ökologische Baustoffe investiert werden. In Kitas und Schulen sollen nur noch regionale und saisonale Lebensmittel auf den Tisch kommen.

Die Bürger haben es in der Hand

Die Bürger sollen bei dem Vorhaben stark eingebunden werden, denn insgesamt gehe es um einen Betrag im dreistelligen Millionenbereich, den die Stadt in den Klimaschutz investieren möchte. In einem sogenannten "Klima-Entscheid" sollen die Traunsteiner Anfang nächsten Jahres über das gesamte Klimaschutz-Konzept abstimmen. Ende Oktober wird der Stadtrat dann die Fragestellung für den Bürgerentscheid formulieren und beschließen, daraufhin soll eine breite Bürger-Informationskampagne starten.

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