Das ehemalige Pfarrzentrum von St. Johannes im Augsburger Stadtteil Oberhausen: Die Stadt will es zur künftigen Betreuungsstelle für Drogensüchtige machen. Das wollen Anwohner verhindern und haben dazu die "Aktionsgemeinschaft Oberhausen" gegründet. Und die übergeben nun 2.000 Unterschriften gegen das Vorhaben an Augsburgs Ordnungsreferent Frank Pintsch.
Anwohner befürchten ungünstige Auswirkungen
Denn ein Süchtigentreff in St. Johannes könne sich äußerst ungünstig auswirken für die Anwohner und die dortigen Geschäfte, fürchtet die "Aktionsgemeinschaft Oberhausen". Die Drogenszene könne sich auf den benachbarten Friedensplatz verlagern, so die Sorge.
Stadt sieht keine bessere Alternative
Trotz dieser Bedenken will die Stadt aber offenbar bei St. Johannes bleiben, denn dieser Standort erfüllt als einziger "vollumfänglich" den elf Punkte umfassenden Anforderungskatalog, wird Ordnungsreferent Pintsch zitiert. Dem war eine Prüfung von 17 Alternativ-Standorten vorausgegangen. Mit dabei unter anderem auch das Areal der Polizeiinspektion 5 in der August-Wessels-Straße. Das wäre sogar sechsmal größer, allerdings frühestens Mitte 2026 verfügbar und bräuchte Umbauten. Für St. Johannes sprächen laut der Stadt unter anderem die Mietpreise, die Verkehrsanbindung und die Tatsache, dass mehrere Arztpraxen in der Nähe sind. "Mit einem neuen, größeren Standort soll für suchtkranke Menschen eine würdige Aufenthaltsmöglichkeit mit medizinischer und sozialer Betreuung entstehen. Der Kirchenkomplex St. Johannes mit der dazugehörigen Außenanlage ist hierfür gut geeignet", heißt es auf der Homepage der Stadt.
Unterschriften-Übergabe soll Sichtweise der Anwohner verdeutlichen
Die "Aktionsgemeinschaft Oberhausen" kritisiert, dass bei der Standortauswahl ihrer Meinung nach nur die Perspektive der Süchtigen berücksichtigt worden sei. Deshalb soll mit der heutigen Unterschriften-Übergabe an den Ordnungsreferenten noch einmal die Sichtweise der Anwohner verdeutlicht werden.
Bisherige Räume der Drogenhilfe werden zu klein
Auslöser für die Standortsuche ist die Tatsache, dass der bisherige Platz in den Räumen der Drogenhilfe am Helmut-Haller-Platz knapp wird. Seit Jahren trifft sich dort die Drogenszene der Stadt. Deshalb möchte die Stadt suchtkranke Menschen nun woanders betreuen.
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