Am 1. Februar beginnt der Prozess um Missbrauch und Tod eines zehn Jahre alten Mädchens aus der Oberpfalz in einem Wunsiedler Kinderheim. Dessen Träger, die Katholische Jugendfürsorge (KJF) Regensburg, hat die Betreuung und Begleitung der dort lebenden Kinder unterdessen intensiviert.
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Vor Prozessbeginn: Krisenstab unterstützt Kinder
Da der Prozessauftakt am Donnerstag sie erneut belasten werde, sei der Krisenstab nun gefordert, Re-Traumatisierungen aufzufangen und die emotionalen Belastungen auszugleichen – auch bei den Mitarbeitenden, teilte die KJF mit.
Das Mädchen wurde im April 2023 tot in einem Kinderheim in Wunsiedel gefunden. Die Ermittlungen ergaben, dass es missbraucht und anschließend getötet worden war. Im September erhob die Staatsanwaltschaft Hof Anklage gegen einen 25-Jährigen, unter anderem wegen Vergewaltigung. Ein elf Jahre alter Heimbewohner steht im Verdacht, das Mädchen getötet zu haben.
Prozess um Mord im Kinderheim: 39 Zeugen geladen
Weil er wegen seines Alters noch nicht strafmündig ist, wird der Elfjährige nicht angeklagt. Er ist allerdings als Zeuge geladen. Neben ihm sollen 38 weitere Zeugen aussagen, darunter ein Rechtsmediziner sowie ein Sachverständiger der forensischen Psychiatrie. Das Urteil wird voraussichtlich am 6. März gefällt, insgesamt sind neun Verhandlungstage angesetzt.
Konkret legt die Staatsanwaltschaft Hof dem 25-jährigen Angeklagten Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und vorsätzliche Körperverletzung zur Last.
Angeklagtem werden mehrere Einbrüche vorgeworfen
Ferner wirft die Anklage dem Mann fünf Einbrüche vor, die er zwischen Mai 2022 und April 2023 verübt haben soll. Dabei soll der Angeklagte mitunter Baumaschinen gestohlen haben, die einen Wert von rund 16.000 Euro haben sollen. Bei einem dieser Einbrüche habe er außerdem einen Brand gelegt, um Spuren zu verwischen.
Seit Ende April sitzt der 25-Jährige in Untersuchungshaft. Die ihm zur Last gelegten Taten habe er laut früheren Angaben der Staatsanwaltschaft "zu einem großen Teil gestanden". Mit den Ermittlungen in dem Fall war die 40-köpfige Polizei-Sonderkommission mit dem Namen "Soko Park" betraut.
Dieser Artikel ist erstmals am 26. Januar 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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