Das Donaufest in Neu-Ulm.
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Das Donaufest in Neu-Ulm.

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Warum das schwäbische Donaufest für Völkerverständigung steht

Die Donau verbindet sie alle – Hunderte Künstler aus zehn Ländern entlang des Flusses nehmen am 13. Internationalen Donaufest teil. Ihr Ziel: die Menschen für mehr europäische Zusammenarbeit zu begeistern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Das Donaufest beginnt ganz traditionell, mit Johann Strauß – und der sogenannten Ulmer Schachtel: Das ist das Boot, auf dem die Musiker der Blaskapelle stehen, die zur Festeröffnung die Donaufanfare erklingen lassen, besser bekannt als das Stück "An der schönen blauen Donau".

Einige traditionelle Gerichte werden zur Mutprobe

Das ist der Auftakt zu einem kulturellen Spektakel. Insgesamt finden mehr als 170 Konzerte, Lesungen, Vorträge und Diskussionen statt. Mit dabei sind Menschen aus allen zehn Ländern entlang der Donau. Aber auch kulinarisch bietet sich den Besuchern einiges. Traditionelle Gerichte wie das Hahnhodengulasch aus Ungarn probieren vermutlich aber nur die besonders Neugierigen.

Krieg und Nationalismus bewegen die Menschen an der Donau

Abseits von Essen und Musik hat das Donaufest aber auch immer eine politische Botschaft. Cheforganisator Sebastian Rihm geht es darum, Brücken zu bauen, wo es zuletzt eher eine Zersplitterung der europäischen Gemeinschaft gab. Gemeint sind zum Beispiel die Menschen in Ungarn, die durch den Kurs ihrer autokratischen Regierung in Europa immer mehr isoliert werden.

Schicksal der Ukraine im Blick

Aber auch das Schicksal der Ukraine soll wieder stärker von den Menschen wahrgenommen werden. Das Land an der Mündung der Donau ins Schwarze Meer kämpft bereits im dritten Jahr des russischen Angriffskriegs um seine Existenz. Gleichzeitig sollen die Begegnungen aber dafür sorgen, dass die Menschen mit Hoffnung in die Zukunft blicken. "Europäische Perspektiven können nur da entstehen, wo sich die Menschen auch verstehen", sagt Sebastian Rihm. Das geht seiner Meinung nach am besten beim kulturellen und kulinarischen Austausch.

Fahnen sind jedes Jahr besondere Sammlerstücke

Auch in diesem Jahr hat Künstler Ralf Milde mehr als 600 Fahnen von Hand bemalt. Sie bilden ein langes Band mit den Namen der zehn Donau-Länder – Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Republik Moldau und Ukraine. Aufgestellt wurden die Fahnen überall am Ufer des Festgeländes.

Bis 14. Juli läuft das Donaufest, einige Tage später können die Fahnen als Sammlerstück käuflich erworben werden. Bei allen Veranstaltungen des Donaufestes ist der Eintritt frei.

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