In ganz Bayern hat die Wasserwacht das neuartige Unterwasser-Sonar im Einsatz. Das "Aquaeye" soll jetzt auch der Regensburger Wasserwacht bei Rettungseinsätzen an Badeseen und Flüssen helfen. Um 8.000 Quadratmeter zu durchleuchten braucht das Gerät wenige Minuten. Auf der Suche nach Ertrinkenden soll es wertvolle Zeit sparen.
Gerät scannt Wasser bis zu 50 Meter tief
Das Gerät nutzt laut Wasserwacht Sonar-Technologie und Künstliche Intelligenz (KI). In unter fünf Minuten scannt das Gerät demnach einen Bereich von 8.000 Quadratmetern ab, bis zu einer Tiefe von 50 Metern. Wenn ein Körper oder Gegenstand den Sonarimpuls zurücksendet, kann das Gerät anzeigen, ob es sich um einen Menschen handelt. Das erkennt die Künstliche Intelligenz anhand von Bewegungen und Konturen.
Schlägt das "Aquaeye" an, könnten dann bereits nach wenigen Minuten Rettungstaucher entsprechend der Display-Anzeige direkt zu der untergegangenen Person gelangen und sie aus dem Wasser ziehen.
Technik soll lebensrettende Minuten sparen
Badeunfälle, bei denen Menschen beim Wassersport plötzlich untergehen, etwa wegen Erschöpfung oder Kreislaufversagen, seien eine Herausforderung für die Retter, so die Wasserwacht. Es zähle dabei jede Minute.
Oft problematisch bei der Suche: Untergegangene Personen können sich in trüben Gewässern befinden. Mit der Zeitersparnis durch das KI-gestützte System könnten auch mögliche Spätfolgen für Verunglückte verhindert werden.
"Aquaeye" bei Vermisstensuche in Niederbayern im Einsatz
Erst am Donnerstagabend (5.9.) wurde die Wasserwacht an den Mossandl-Badesee bei Mamming im Landkreis Dingolfing-Landau alarmiert. Dort war Badekleidung am Ufer gefunden worden. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Besitzer auf dem See in Not geraten war, wurden der See und der Uferbereich abgesucht. Dabei kam laut Polizei auch ein "Aquaeye" zum Einsatz. Gefunden wurde niemand, offenbar hatte jemand seine Badesachen am See vergessen.
KI-Helfer bayernweit im Einsatz
2022 hatte die Wasserwacht das System zum ersten Mal am Augsburger Kuhsee mit einer Rettungsschwimmerin und einer Puppe getestet. Nach vielversprechenden Ergebnissen schaffte etwa auch die Wasserwacht München die Geräte an.
Mittlerweile hat die Wasserwacht in ganz Bayern flächendeckend etwa 50 der Geräte im Einsatz.
Das Rote Kreuz hat der Regensburger Wasserwacht zwei der mobilen Rettungssonar-Geräte zur Verfügung gestellt. Ein "Aquaeye" ist nun bei der Wasserwacht im Stadtgebiet Regensburg im Einsatz, das zweite Gerät im Landkreis Regensburg.
In der Oberpfalz ist zum Beispiel auch in Schwandorf ein solches Gerät im Einsatz. In Oberbayern, Mittel- und Oberfranken gibt es den KI-Helfer ebenfalls.
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