Die oberbayerischen Skigebiete sind im Großen und Ganzen mit dem Feriengeschäft zufrieden – trotz der Wetterkapriolen in den letzten 14 Tagen. Skifahren ging ganz gut, zumindest in den bayerischen Alpen. Denn Anfang Dezember gab es dort sehr viel Schnee und es war kalt genug für eine effiziente Beschneiung.
In den letzten Tagen waren die Talabfahrten dann nicht mehr so optimal, etwa im Skigebiet Garmisch Classic. Ganz oben seien die Pistenverhältnisse ganz in Ordnung gewesen, weiter unten habe man sich mit sulzigem Schnee und vielen Buckeln herumplagen müssen, klagten Skifahrer. Doch das nahmen viele in Kauf. Immerhin musste an der Zugspitze der Ticketverkauf ein paar Mal eingestellt werden, weil sonst die Wartezeiten an den Seilbahnen und der Zahnradbahn zu lang geworden wären, teilte das Unternehmen mit. Vor allem, wenn das Wetter nicht konstant sei, balle sich die Nachfrage an den Schönwetter-Tagen.
Besucherzuwachs im Alpen Plus Verbund
Im Alpen Plus Verbund, also am Sudelfeld, am Spitzingsee und am Brauneck, waren die Weihnachtsfeiertage ruhig. Danach habe die Nachfrage deutlich zugenommen, sagte Pressesprecherin Antonia Asenstorfer. Die Bilanz sei besser als im Vorjahr, auch von den Gästen bekomme man viel positive Rückmeldung. Im vergangenen Jahr seien die Wetterbedingungen deutlich schlechter und die Besucherzahlen dementsprechend niedriger gewesen.
Pistenbesucher vermissen Halbtages-Karten
Was viele Ski- und Snowboardfahrer ärgerte: In der Hauptsaison – so auch in den Weihnachtsferien – gibt es nur Tagesski-Tickets zu kaufen. Diese seien deutlich teurer als nur ein Vormittagspass – jedoch würde der vielen reichen, weil ab Mittag der Schnee sulzig werde und die Fahrbedingungen somit kein Vergnügen mehr seien. Wer es nicht weit über die Grenze nach Ehrwald oder Lermoos ins benachbarte Österreich hat, bekommt dort das gewünschte Halbtagesticket und bezahlt deutlich weniger.
Einbußen durch Windböen
Eines machte allen Skigebieten und Bergbahnen zu schaffen: der starke Wind kurz vor Weihnachten. Immer wieder mussten einzelne Bahnen eingestellt werden – so etwa an der Zugspitze, am Sudelfeld und oben am Spitzingsee. Das tue natürlich weh, wenn man weiß, dass der Ort voller Gäste ist, die alle auf die Piste möchten, und man die Bahnen einstellen müsse oder gar nicht erst öffnen könne, sagte Verena Tanzer von der Zugspitzbahn.
Bayerischer Wald: Schneebruch und Sturm hielt Besucher fern
Auch im Nationalpark Bayerischer Wald waren die Winterferien eher schwierig. Aufgrund von Schneebruch und Sturm verzeichnete man weniger Besucher als üblich. Vor allem zwischen Bayerisch Eisenstein und Zwieslerwaldhaus waren die Nationalparkmitarbeiter im Einsatz, um Wanderwege und Loipen von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen zu befreien. Auch Besuchereinrichtungen, wie das Tier-Freigelände in Ludwigsthal, waren aufgrund von Sturmschäden und Schneebruch zwischenzeitlich gesperrt. Für die restliche Wintersaison sei man dennoch zuversichtlich. Inzwischen seien die meisten betroffenen Wanderwege wieder begehbar, sagte der stellvertretende Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, Josef Wanninger.
Hotelauslastung regional sehr unterschiedlich
Die Hoteliers in Oberbayern sind mit der Auslastung insgesamt zufrieden. Dennoch seien die Gästezahlen regional sehr unterschiedlich gewesen, erklärte Thomas Quiram, Regionalgeschäftsführer der DEHOGA in Oberbayern. Sehr gut besucht seien zum Jahreswechsel die klassischen Urlaubsregionen im Alpenraum gewesen, wo auch Ski-Angebote genutzt werden können. Quiram geht sogar davon aus, dass die Buchungszahlen diesmal höher liegen als im Vorjahr. In Gegenden ohne Schnee sei die Auslastung nicht überall so zufriedenstellend gewesen. Allerdings hätten sich viele Gastgeber bereits auf die veränderte Situation eingestellt und böten andere Freizeitmöglichkeiten wie Mountainbiken oder Wellness an, so Quiram.
Gäste buchen immer kurzfristiger
Auch im Allgäu fällt die Tourismusbilanz für die Weihnachtsferien positiv aus. Die Hotels seien ausgebucht gewesen, berichtet Sybille Wiedenmann für über 80 Allgäuer Tophotels. Und auch die Gemeinde Oberstaufen spricht von einer guten Buchungslage. Auffällig sei aber wie schon in den Vorjahren, dass die Buchungen immer kurzfristiger kämen, sagt Amrei Kommer von der Tourist-Information Oberstaufen. Teilweise habe es auch am 23. Dezember noch Anfragen für Weihnachten gegeben – die Planungssicherheit für die Hotels und Gastgeber fehle dadurch. Dafür seien die Urlauber dort auch bei unbeständigem Wetter sehr zufrieden gewesen. Viele Gemeinden hätten ein eigenes Veranstaltungsprogramm angeboten. In Nesselwang wurden laut Bürgermeister Pirmin Joas etwa geführte Wanderungen und Konzerte sehr gut angenommen und auch in Oberstaufen hätten die Touristen das breite Angebot genutzt.
Gespart wird beim Essen
Leichte Einbußen gab es offenbar in der Gastronomie. Thomas Quiram von der DEHOGA in Oberbayern berichtet von einem geänderten Konsumverhalten. Gäste hätten Vorspeisen oftmals weggelassen oder nur eine Nachspeise für mehrere Personen bestellt. Damit sei der Umsatz nicht mehr ganz so stark wie in vergangenen Zeiten.
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