München hat es schon seit einigen Jahren, seit Montag ist auch Erlangen dabei: Eltern können sich mit dem "Kita-Finder" online über mögliche Kitaplätze informieren und ihr Kind auch gleich anmelden. Die Online-Plattform sammelt alle Daten im Hintergrund so, dass die Suche nach einem Kita-Platz einfacher und effektiver ablaufen soll. Das soll Eltern Nerven und Zeit sparen. Aber auch in den Kitas soll das Online-Angebot für Entlastung der Fachkräfte sorgen.
Online das geeignetste Kita-Angebot für sein Kind suchen
Eltern haben auf der städtischen Online-Plattform (externer Link) die Möglichkeit, Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder zu finden. Dabei berücksichtigt der "Kita-Finder" mehrere Filter, wie zum Beispiel Alter und Betreuungsart, Stadtteil oder eine Umkreissuche, so die Stadt Erlangen. Kindertageseinrichtungen können demnach unter anderem ihre offenen Plätze und eine Übersicht über die Wartelisten im Kita-Finder veröffentlichen. Außerdem haben Eltern die Möglichkeit, nach der Registrierung bis zu sechs Kitas gleichzeitig anzufragen und zu priorisieren.
In Erlangen gibt es den Angaben zufolge rund 130 Kindertageseinrichtungen, die von 41 verschiedenen Trägern betrieben werden. Das hieß bisher, dass bei der Suche viele verschiedene Formulare und Anrufe gemacht werden mussten, um sich zu erkundigen. Das soll nun vereinfacht werden.
Schneller und effektiver für Eltern und Kitas
Weil viele Kitas je nach Anbieter ganz unterschiedliche Regularien haben, war es für die Eltern bisher oft anstrengend, wie Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) im BR-Interview erklärt: "Ich kenn's noch von den eigenen Kindern, den Ärger. Man meldet sich bei zehn verschiedenen Kitas an, überall ist alles ein bisschen anders, bei den einen gibt’s das Formular, bei den anderen muss man hier unterschreiben." Der Anspruch des Portals sei es, diese Anforderungen für Eltern zu erleichtern.
Gleichzeitig soll das Onlineportal aber auch die Arbeit der Stadt diesbezüglich vereinfachen, so Janik, weil: "ab jetzt ist auch das ganze Thema Platzvergabe total transparent. Weil das nicht nur eine Webseite ist, wo man suchen kann, sondern da ist dahinter wirklich ein voll digitaler Prozess auch für die Kolleginnen und Kollegen im Jugendamt und bei all den freien Trägern und den anderen Kitas, die es im Stadtgebiet so gibt."
Weniger Verwaltung für Erzieherinnen und Erzieher
Das heißt: Auch Wartelisten sind einsehbar. Hat ein Kind einen zugesagten Platz, so werde es auch auf anderen Wartelisten nicht mehr geführt, so der Oberbürgermeister. "Also all die Dinge, die im Alltag auch für die Kolleginnen und Kollegen in den Kitas (…) wahnsinnig viel Arbeit gemacht haben und auch für Eltern oft total lästig gewesen sind, all das fällt künftig weg." So werde die ganze Administration deutlich einfacher.
Weniger Bürokratie, mehr Zeit für die Kinder
Natürlich löse der Kita-Finder nicht die Probleme, die alle derartigen Einrichtungen deutschlandweit haben, wie etwa Personal zu finden, um überhaupt genügend Betreuungsplätze anzubieten, so der Oberbürgermeister. "Aber es entlastet unsere Fachkräfte auf jeden Fall von Bürokratie." Es sei ein kleiner Beitrag, dass sich die Erzieherinnen und Erzieher ihrem eigentlichen Beruf und damit den Kindern und Jugendlichen widmen könnten.
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