Schwimmer im Münchner Eisbach (Archivfoto)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Angelika Warmuth

Eigentlich verboten: Schwimmen im Münchner Eisbach.

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Wieder Badeunfall im Eisbach: Junger Mann stürzt Wehr hinab

Nach einem Badeunfall im Münchner Eisbach befindet sich ein junger Mann in kritischem Zustand. Er stürzte ein Wehr hinab und geriet in eine Wasserwalze. Passanten zogen den Mann aus dem Wasser. Ende Juni war ein 26-Jähriger im Eisbach ertrunken.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Es ist sehr beliebt bei Münchnern und Touristen, aber auch lebensgefährlich und deshalb eigentlich verboten: das Baden im Münchner Eisbach im Englischen Garten. Wie die Feuerwehr mitteilt, ist am Dienstagnachmittag ein junger Mann oberhalb der Brücke "Am Tucherpark" ins Wasser gesprungen. Offenbar unterschätzte er die Strömung und stürzte ein Wehr hinunter.

Rettungsversuch durch Freund scheitert

Laut Feuerwehr gelang es dem Mann nicht, sich an einer Eisenkette festzuhalten, die quer über den Eisbach gespannt ist. Vor den Augen eines Freundes verschwand er in den Wassermassen und tauchte nicht mehr auf. Der Freund kletterte sofort über eine festverbaute Leiter zum Wasser hinunter in der Hoffnung, den Schwimmer noch greifen zu können. Doch trotz der Rettungsversuche tauchte der junge Mann nicht mehr auf.

Nach Reanimation in den Schockraum

Die in der Zwischenzeit alarmierte Feuerwehr suchte mit einem Großaufgebot nach dem vermissten Schwimmer. Kurze Zeit später meldete die Polizei, dass Passanten kurz vor dem Tivolikraftwerk oberhalb der John-F.-Kennedy-Brücke eine leblose Person aus dem Eisbach gezogen hätten. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit der Reanimation. Anschließend kam der junge Mann in den Schockraum einer Münchner Klinik.

Der Zustand des Opfers ist laut der Feuerwehr München kritisch. Der schwer geschockte 28-jährige Freund musste noch vor Ort vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Den genauen Unfallhergang ermittelt nun die Polizei, die bisher noch keine weiteren Angaben zu dem verunglückten Schwimmer gemacht hat.

Gefahren des Eisbachs werden immer wieder unterschätzt

Ende Juni war ein 26-jähriger Student aus dem Raum Stuttgart nach einem Bad im Eisbach verschwunden. Erst eine Woche später entdeckten Spaziergänger seine Leiche im Wasser – wenige hundert Meter stromabwärts von der Stelle, an der der 26-Jährige ins Wasser gesprungen war. Alle Verantwortlichen hatten daraufhin erneut auf das Badeverbot hingewiesen.

"Beim Schwimmen im Eisbach droht Lebensgefahr, da es sich um ein besonders reißendes Gewässer mit mehreren Schwellen, unkalkulierbaren Unterströmungen und kleinen Wasserfällen handelt", hieß es von der Bayerischen Schlösserverwaltung.

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