Ein Kiebitz am Boden (Symbolbild)
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Wildvogelsterben bei Pocking geht weiter

Auch übers Wochenende hinweg sind auf einer sogenannten Kiebitz-Ausgleichsfläche bei Pocking im Landkreis Passau wieder Hunderte Vögel verendet. Diesmal vor allem junge Möwen. Die genaue Ursache ist aber immer noch nicht gefunden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Noch immer sterben auf einer sogenannten Kiebitz-Ausgleichsfläche bei Pocking Wildvögel. Wie das Landratsamt Passau mitgeteilt hat, verendeten zuletzt vor allem junge Möwen. Am vergangenen Wochenende wurden rund 300 Jungtiere gefunden.

Nach der Ursache wird immer noch gesucht 

Einen bestätigten klaren Grund für das Sterben der mittlerweile rund 800 Wildvögel gibt es noch immer nicht. Bakteriologische und histologische Untersuchungen im Labor laufen. Dies dauert, weil laut der Behörde beim Anlegen von entsprechenden Bakterienkulturen eine gewisse Zeit vergehen muss.

Geflügelpest schließt das Landratsamt Passau aber auch nach der Obduktion weiterer Vögel - einer Ente, einem Blässhuhn und vier Möwen - mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Die Obduktionsergebnisse bestätigten die Feststellung, dass die Vogelgrippe nicht die Ursache sei, erläuterte ein Sprecher.

Einziger Hinweis ist bislang ein totes Tier mit hochgradigem Salmonellenbefall. Salmonellose kann bei Wildvögeln binnen Stunden zu Durchfall, Dehydrierung, Teilnahmslosigkeit, Bewegungsstörungen und auch zum Tod führen, hieß es dazu.

Hunderte tote Wildvögel binnen einer Woche

Schon vergangene Woche sind auf der sogenannten Kiebitz-Ausgleichsfläche in Pocking Hunderte Wildvögel gestorben. Die über 40 Hektar große Fläche wurde von der Autobahn GmbH angelegt. Wegen des Baus der A94 musste für den Kiebitz eine Ausgleichsfläche geschaffen werden.

Beobachtungen zufolge sammelten sich viele Tiere vor dem Verenden entlang der Uferbereiche der angelegten Wassertümpel, die durch Grund- und Regenwasser befüllt werden. Die Vögel zeigten Symptome wie Abgeschlagenheit, Bewegungsstörungen sowie in manchen Fällen Gleichgewichtsstörungen. Diese Symptome lassen laut Fachleuten keine eindeutige Diagnose zu. Die Untersuchung von verendeten Vögeln der vergangenen Woche hatte bei fünf von sechs Tieren den Nachweis einer Durchfallerkrankung ergeben, ansonsten aber keine konkreten Hinweise auf Erkrankungs- oder Todesursachen. 

Den Angaben zufolge nimmt das Vogelsterben langsam ab. Der Zenit sei wohl überschritten, die Zahlen sänken allmählich, erläuterte der Sprecher des Landratsamtes. 

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