Bundeskanzler Scholz mit einem Gebirgsjäger und einem Lastenmuli
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Zwischen Mulis und Drohnen: Scholz bei den Gebirgsjägern

Zwischen Mulis und Drohnen: Scholz bei den Gebirgsjägern

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Gebirgsjägerbrigade in Schneizlreuth im Landkreis Berchtesgadener Land besucht. Er bekam Einblicke in die aktuelle Ausstattung. Finanzielle neue Zusagen gab es aber nicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Hoher Besuch aus Berlin in Schneizlreuth im Landkreis Berchtesgadener Land: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Montag zum ersten Mal die Gebirgsjägerbrigade 23 besucht. Er kam mit der Seilbahn auf die Reiteralpe, um sich auf dem Übungsplatz der Bundeswehr über die Elitetruppe zu informieren und um sich zur aktuellen Ausstattung zu äußern.

Die Gebirgsjägerbrigade ist einer der spezialisiertesten und am besten ausgebildeten Verbände innerhalb der Bundeswehr und seit Jahrzehnten an deutschen Auslandseinsätzen beteiligt.

Einblicke in die Arbeit der Gebirgsjäger

Rund 200 Gebirgsjäger hatten verschiedene Stationen für den Kanzler vorbereitet, um ihm die Einsatzfähigkeit und ihr Können zu demonstrieren, das unter dem Motto stand "Gefechtsfeld - Kampf im Gebirge". Dem Kanzler wurden verschiedene Szenarien gezeigt, die im Verteidigungsfall von den Gebirgsjägern durchgeführt werden können. Es wurde ihm zum Beispiel die Arbeit mit der Aufklärungsdrohne "Aladin" erklärt oder wie getarnte Bunker zur Verteidigung im Ernstfall aussehen und gebaut werden.

Dem Bundeskanzler wurde auch die Besonderheit der Truppe präsentiert: die Tragkompanie. Tragtiere wie Mulis oder Haflinger unterstützen die Gebirgsjäger und transportieren Lasten wie Ausrüstung, Essen und Getränke ins Hochgebirge. Die Lasten können 150 Kilogramm ausmachen, ein Viertel des Körpergewichts der Tiere.

Scholz "will alles tun, um Bundeswehr gut auszustatten"

Der Kanzler nahm sich auch ausführlich Zeit, um mit den Soldatinnen und Soldaten zu sprechen. Im Anschluss gab er ein kurzes Pressestatement ab. Er zeigte sich beeindruckt von den Fähigkeiten, wie sich die Gebirgsjägerbrigade auf die Einsätze vorbereitet. Er habe in Gesprächen festgestellt, dass die Motivation sehr hoch sei und er wolle alles dafür tun, dass die Bundeswehr gut ausgestattet sei.

Ausstattung der Bundeswehr: Bundeskanzler weist Kritik zurück

Eine finanzielle neue Zusage gab es jedoch nicht. Scholz verteidigte die finanzielle Ausstattung der Bundeswehr für die kommenden Jahre gegen Kritik. "2017 waren es noch 37 Milliarden Euro, die wir für Verteidigung ausgegeben haben. Jetzt sind es im Haushalt der Bundeswehr unter Einsatz des Sondervermögens 75 Milliarden. Das ist quasi eine Verdoppelung", sagte er.

Scholz: "Langfristig kann sich Bundeswehr ganz anders aufstellen"

Nach dem Haushaltskompromiss der Ampel-Koalition gab es Kritik an der nur geringen Erhöhung des Wehretats - unter anderem vom Bundeswehrverband. Scholz betonte dagegen, dass der Wehretat in den kommenden Jahren weiter steigen werde: "2028 wird der Bundeswehrhaushalt alleine 80 Milliarden betragen, weil wir dann nicht mehr auf das Sondervermögen zurückgreifen können. Mit dieser langfristigen Perspektive kann die Bundeswehr sich auch ganz anders aufstellen als in der Vergangenheit."

Jetzt sei es möglich, Bestellungen und Planungen vorzubereiten, die sich auf das Jahrzehnt und bis in das nächste Jahrzehnt richteten, sagte Scholz. "Das ist eigentlich der große qualitative Unterschied, weil wir jetzt dafür Sorge tragen können, dass nicht kurzfristig beschafft werden muss, sondern langfristige Vereinbarungen eingegangen werden können." Dies sei sowohl wichtig für die, die die Bundeswehr ausstatten, also auch für die Truppe selber.

Bundeskanzler äußert sich zu Joe Bidens Rückzug

Scholz ging nochmals auf den Rückzug von Präsident Joe Biden für die anstehende US-Präsidentenwahl ein. Joe Biden sei ein guter Freund Deutschlands und Europas. Er habe sich mit ihm immer gut verstanden und tue das noch immer unverändert. Biden habe sehr dazu beigetragen, dass die transatlantische Zusammenarbeit einen großen Fortschritt gemacht hat. Das sei wichtig für die gemeinsame Sicherheit.

Mit Informationen der dpa

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