Ein Junge einer Deutschklasse sitzt vor einem Tablet.
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Bildung: Stark-Watzinger will mehr Mitspracherecht für den Bund

Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger fordert mit Blick auf die Digitalisierung an Schulen mehr Mitspracherecht des Bunds im Bildungsbereich. Zudem plädiert die FDP-Politikerin für flächendeckende Sprachtests in den Kitas.

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Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat mit Blick auf die Digitalisierung an Schulen mehr Mitspracherecht des Bundes im Bildungsbereich gefordert.

Sie halte eine "klare Aufgabenteilung für sinnvoll, bei der der Bund für übergreifende Themen wie die Digitalisierung zuständig sein könnte", sagte Stark-Watzinger der "Rheinischen Post" (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). "Derzeit darf der Bund nur in Technik in den Schulen investieren, etwa Laptops. Aber ein Gerät allein macht Unterricht noch nicht digital." Es wäre daher besser, wenn der Bund "mehr mitreden könnte".

"Menschen wollen ein einheitliches Bildungssystem"

In Deutschland sind laut Grundgesetz die Bundesländer für Schulen und Bildung zuständig. Der Bund unterstützt die Bundesländer, etwa bei der Finanzierung. "Nie war der Handlungsdruck so groß wie jetzt und das ist natürlich ein Auftrag an die Länder", sagte Stark-Watzinger. "Die Umfragen sind eindeutig: Die Menschen wollen ein einheitlicheres Bildungssystem in unserem Land." Nochmal zehn Jahre zu warten, könne sich Deutschland nicht leisten.

Stark-Watzinger kritisierte, dass der Bund bisher immer nur in begrenztem Umfang mit allen Bundesländern zusammenarbeiten könne. "Ich würde mir wünschen, dass es auch mit einer Gruppe möglich ist, die schneller vorankommen möchte."

Stark-Watzinger für flächendeckende Sprachtests

Zudem forderte die FDP-Politikerin flächendeckend Sprachtests für Kleinkinder, um fehlende Deutschkenntnisse schon vor der Einschulung gezielter angehen zu können. "Über 90 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren gehen in die Kita", sagte sie. "Deshalb brauchen wir flächendeckend und frühzeitig verbindliche Sprachtests. Die gibt es nicht überall, und wenn es sie gibt, folgt daraus nicht zwingend etwas."

Die Ministerin fügte hinzu: "Wir brauchen daher auch verbindliche Sprachförderung für Kinder, die vor der Einschulung die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen." Zugleich müssten mehr Kitaplätze geschaffen werden, gerade für Kinder unter drei Jahren. "Und der Zugang muss möglichst einfach und unbürokratisch gestaltet werden."

Bayerns Staatsregierung hat sich bereits auf Sprachtests vor dem letzten Kindergartenjahr geeinigt und will diese einführen.

Mit Informationen von AFP und KNA

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