Rauchwolken steigen über der Stadt Vinhedo im brasilianischen Bundesstaat São Paulo auf.
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In Brasilien ist ein Flugzeug mit 61 Menschen an Bord abgestürzt.

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Flugzeugabsturz in Brasilien: Die Suche nach der Unglücksursache

Im brasilianischen Bundesstaat São Paulo ist am Freitag ein Flugzeug über einer Siedlung abgestürzt. Von den 62 Passagieren hat keiner überlebt. Nun beginnen die Ermittlungen zur Unfallursache: Eis auf den Flügeln könnte eine Rolle gespielt haben.

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Schweres Flugzeugunglück in Brasilien: Eine Maschine der Fluglinie VoePass ist in der Stadt Vinhedo im brasilianischen Staat São Paulo verunglückt, wie die örtliche Feuerwehr bestätigte. Nach letzten Angaben kamen alle insgesamt 62 Insassen ums Leben.

Flugzeug schlug laut Medienberichten in einem Wohnviertel auf

Die Maschine der Fluggesellschaft VoePass war am Freitag mit 58 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern an Bord von der Stadt Cascavel im Bundesstaat Paraná in Richtung des Flughafens Guarulhos bei São Paulo unterwegs. Auf Bildern und Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie das Flugzeug in der Luft ins Trudeln geriet und vom Himmel fiel. Dichter Rauch stieg anschließend auf. Daten der Plattform Flightradar 24 legen nahe, dass das Flugzeug in weniger als einer Minute um fast 4.000 Höhenmeter absackte. Das Nachrichtenportal "G1" berichtete unter Berufung auf die Stadtverwaltung, das Flugzeug sei in einer Wohnsiedlung abgestürzt. Am Boden sei aber niemand verletzt worden.

Bergung der Toten vor dem Abschluss

Feuerwehr, Militärpolizei und Zivilschutzbehörde sind an der Absturzstelle. Seit Stunden werden die Leichen geborgen und identifiziert. "Wir gehen davon aus, dass alle Leichen bis zum Ende des Tages abtransportiert sein werden", sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Kriminalistik, Carlos Palhares, vor Medienvertretern. Bisher seien 31 Menschen geborgen worden, berichtete "G1"unter Berufung auf den Zivilschutz. Nach neuesten Angaben kamen bei dem Unglück 62 Menschen ums Leben.

Unglücksursache: Waren die Flügel vereist?

Experten vermuten eine Bildung von Eis auf den Flügeln - damit verwandele sich ein Flugzeug in "einen Stein ohne Auftrieb", schrieb etwa das brasilianische Nachrichtenportal UOL. Demnach gab es für den Ort des Absturzes eine Warnung vor Eisbildung. Andere Experten schlossen nicht aus, dass mehr als eine Ursache den Absturz ausgelöst habe.

"Alles ist noch sehr verfrüht", schränkte der Leiter des Zentrums für die Untersuchung und Vorbeugung von Luftfahrtunfällen (Cenipa), Marcelo Moreno, auf einer Pressekonferenz ein. Es werden demnach umweltbedingte und technische Faktoren genauso untersucht wie mögliches menschliches Versagen, um zu klären, wie es zu dem Absturz kam. Der Flugdatenschreiber, die sogenannte Black Box, sei von der brasilianischen Luftwaffe (FAB) gefunden worden, sagte er. Dies sei für die Untersuchung des Absturzes von grundlegender Bedeutung.

Brasiliens Präsident ruft zu Schweigeminute auf

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich schockiert über den Vorfall. "Eine sehr traurige Nachricht. Mein ganzes Mitgefühl gilt den Familien und Freunden der Opfer", teilte Lula auf der Plattform X mit und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Der Gouverneur von São Paulo, Tarcísio de Freitas, versprach alle notwendige Unterstützung.

Im Audio: Der Flugzeugabsturz in Brasilien

Rettungskräfte auf dem Weg zum Unglücksort in der Stadt Vinhedo im brasilianischen Staat São Paulo.
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Ein Flugzeug stürzt auf dem Weg nach São Paulo in der Stadt Vinhedo ab. Präsident Lula rief zu einer Schweigeminute auf.

Anmerkung der Redaktion: In dem Artikel war ursprünglich die Rede von insgesamt 62 Toten. Mittlerweile hat die betreffende Fluggesellschaft die Passagierzahl aber nach unten korrigiert. Bei dem Absturz kamen demnach 57 Fluggäste und vier Besatzungsmitglieder ums Leben.

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