Beirut: Rauch steigt nach israelischen Luftangriffen auf (28.09.2024).
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Israel setzt Luftangriffe gegen Hisbollah im Libanon fort

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Israel setzt Luftangriffe gegen Hisbollah im Libanon fort

Israel setzt Luftangriffe gegen Hisbollah im Libanon fort

Das israelische Militär hat erneut Stellungen der Hisbollah im Libanon angegriffen. Darunter seien Abschussrampen, Waffenlager und sogenannte "terroristische Infrastruktur". Im Norden Israels schlugen mehrere, aus dem Libanon abgefeuerte Raketen ein.

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Die israelischen Angriffe auf den Libanon gehen weiter. Nach Armee-Angaben hat die Luftwaffe in den vergangenen Stunden Dutzende Stellungen der Hisbollah angegriffen. Demnach galten die Angriffe "Gebäuden, in denen Waffen und militärische Strukturen der Organisation gelagert waren". Ziel der Angriffe sei es, die vom Iran unterstützte Gruppierung außer Gefecht zu setzen.

Erneut Raketenangriffe auf Israel

Die Hisbollah hat ihrerseits ihre seit Monaten andauernden Angriffe auf Israel verstärkt. Im Norden Israels gab es wiederholt Raketenalarm. Am Morgen sind etwa acht aus dem Libanon abgefeuerte Raketen auf dem Gebiet der Stadt Tiberias im Norden Israels eingeschlagen. Verletzte habe es nicht gegeben. 

Im Süden fing ein israelisches Raketenschiff nach Militärangaben eine Drohne ab, die vom Roten Meer aus in Richtung der Hafenstadt Eilat unterwegs war.

Netanjahu: Israel habe "die Rechnung beglichen"

Am Freitag wurde bei einem israelischen Luftangriff im Süden von Beirut Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Der israelischen Armee zufolge wurde er während eines Treffens der Hisbollah-Spitze bei einem Luftangriff auf deren Hauptquartier in einem Vorort von Beirut getötet.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Samstag, mit der Tötung von Nasrallah habe Israel "die Rechnung beglichen". Gleichzeitig warnte der israelische Premier den Iran vor einem Angriff auf Israel [externer Link auf tagesschau.de] und drohte mit einer heftigen Reaktion: Es gebe keinen Ort im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen könne, sagte Netanjahu.

Iran warnt vor Nahost-Krieg - "Alles möglich"

Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sind nach Einschätzung der iranischen Führung alle Optionen denkbar. "Alle sollten sich bewusst sein, dass die Lage äußerst explosiv und jederzeit alles möglich ist (...) auch ein Krieg", warnte Außenminister Abbas Araghchi.

Der Iran fordert unterdessen eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Nach den Worten von Parlamentssprecher Mohammed Baker Kalibaf will der Iran weiterhin die Gegner Israels unterstützen. Mit der Hilfe Irans würden sich weiterhin "Widerstandsgruppen" gegen Israel stellen, sagte Kalibaf Staatsmedien zufolge.

Biden betont Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung

US-Präsident Joe Biden nannte die Tötung Nasrallahs eine "Maßnahme der Gerechtigkeit für seine vielen Opfer, darunter Tausende von Amerikanern, Israelis und libanesischen Zivilisten". Biden bekräftigte zudem Washingtons Unterstützung für Israels Recht, sich "gegen die Hisbollah, die Hamas, die Huthis und andere vom Iran geförderte Terrorgruppen" zu verteidigen.

In seiner Stellungnahme unterstrich Biden zudem die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung: "Es ist an der Zeit, dass diese Abkommen abgeschlossen werden, dass die Bedrohungen für Israel beseitigt werden und dass die gesamte Nahost-Region mehr Stabilität gewinnt".

Bis zu 1.000 Tote nach israelischen Luftangriffen im Libanon

Bei den israelischen Luftschlägen sind bislang nach unterschiedlichen Angaben aus dem Libanon 700 bis 1.000 Menschen getötet und mehr als 6.000 verletzt worden.

Nach libanesischen Regierungsangaben sind rund eine Million Menschen auf der Flucht. Diese Zahl ergebe sich, nachdem allein seit Freitag Hunderttausende hinzugekommen seien, sagt der zuständige Minister Nasser Jassin der Nachrichtenagentur Reuters.

Mit Informationen von Reuters, dpa und AFP

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