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Netanjahu kündigt Ende intensiver Kampfphase im Gazastreifen an

Die intensive Phase des israelischen Militäreinsatzes gegen die Hamas wird laut Israels Regierungschef Netanjahu bald enden. Aber der Krieg im Gazastreifen sei nicht vorbei. Zugleich sollen Israels Truppen an der Grenze zum Libanon verstärkt werden.

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Das israelische Militär fährt nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine aktuellen Kampfhandlungen gegen die Hamas im Gazastreifen herunter. Die Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gebiets möge nun zwar kurz vor ihrem Ende stehen, doch sei der Krieg gegen die Hamas damit nicht vorbei, sagte Netanjahu am Sonntag in einem Fernsehinterview des Senders Channel 14.

Auf die Frage, ob er nach Ende der intensiven Kampfphase bereit sei, mit der Hamas eine Vereinbarung zu treffen, die eine Verpflichtung zur Beendigung des Krieges darstellen würde, antwortete Netanjahu mit Nein. Er sei zu einer vorübergehenden Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung einiger Geiseln bereit. Danach aber müssten die Kämpfe weitergehen, bis die Hamas zerstört sei.

Gleich darauf sah sich das Büro des Ministerpräsidenten zu einer Klarstellung veranlasst: "Es ist die Hamas, die ein Abkommen ablehnt, nicht Israel", hieß es in einer Mitteilung. Netanjahu habe deutlich gemacht, "dass wir Gaza nicht verlassen werden, bis wir alle 120 unserer Geiseln, lebende und verstorbene, zurückgebracht haben", hieß es weiter.

Mehr Truppen an der Grenze zum Libanon

Netanjahu betonte in dem Interview, dass weniger Truppen im Gazastreifen benötigt würden, womit zusätzliche Kräfte für den Kampf gegen die Hisbollah-Miliz an der Nordgrenze zum Libanon frei würden. "Wir werden die Möglichkeit haben, einige unsere Streitkräfte in den Norden zu verlegen, und wir werden das tun. In erster Linie für die Verteidigung", ergänzte er. Doch solle dadurch auch Zehntausenden vertriebenen Israelis die Rückkehr in ihre Häuser ermöglicht werden.

Netanjahu: "Wir können an mehreren Fronten kämpfen"

Unmittelbar nach dem von der Hamas angeführten Terrorangriff auf den Süden Israels am 7. Oktober, der den Gaza-Krieg auslöste, begann die vom Iran unterstützte Hisbollah, Ziele auf israelischem Gebiet anzugreifen. Seitdem kommt es beinahe täglich zwischen der Miliz und dem israelischen Militär zu grenzüberschreitendem Beschuss. In den vergangenen Wochen sind die Kämpfe eskaliert, was Sorgen vor einem entfesselten Krieg befeuert. Die Hisbollah, die von Teheran unterstützt wird, ist der Hamas im Hinblick auf Waffen- und Truppenstärke laut Experten überlegen.

"Wir können an mehreren Fronten kämpfen und wir sind bereit, dies zu tun", so der Premier. Netanjahu bekräftigte zudem, er lehne es ab, dass anstelle der Hamas die im Westjordanland ansässige Palästinensische Autonomiebehörde den Gazastreifen verwaltet.

Baerbock zu Krisengesprächen in Israel und Libanon

Angesichts der wachsenden Sorgen vor einer Eskalation reist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock an diesem Montag nach Tel Aviv. Es ist der achte Israel-Besuch Baerbocks seit dem 7. Oktober. Bei den Gesprächen der Grünen-Politikerin in Israel und den Palästinensischen Gebieten am Dienstag werden nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amts der Krieg im Gazastreifen sowie die katastrophale humanitäre Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet im Zentrum stehen. Am Dienstagabend will Baerbock auch Gespräche in der libanesischen Hauptstadt Beirut führen.

Mit Informationen von AP, Reuters, dpa

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17.04.2024: Außenministerin Baerbock in Tel Aviv
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