Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus hat sich nach Angaben des Vatikans weiter leicht gebessert. Dazu gehört, dass die Nieren des im Krankenhaus liegenden Kirchenoberhaupts wieder voll arbeiten, wie aus dem am Abend veröffentlichten medizinischen Bulletin hervorgeht. Eine am Wochenende festgestellte "leichte Niereninsuffizienz" habe sich zurückgebildet. Die Lungenentzündung bestehe fort. Die neueste Computertomographie des Brustkorbs zeige aber eine "normale Entwicklung".
Trotz der leichten Besserung bleibe die Prognose für den 88-Jährigen verhalten, hieß es vom Heiligen Stuhl weiter. Von einem "kritischen Zustand" wie noch am Vorabend war in der Mitteilung aber nicht mehr die Rede. Nach wie vor bekommt der Papst über einen Schlauch durch die Nase gelegentlich zusätzlichen Sauerstoff in hoher Dosis. Offensichtlich schlägt die Therapie an: Seit dem Wochenende hatte er nach offiziellen Angaben keine größeren Atemnot-Anfälle mehr. Auch die Blutwerte seien wieder besser, hieß es.
Papst Franziskus widmete sich der Arbeit
Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken hatte zuvor im Gemelli-Krankenhaus im Westen von Rom seine Arbeit teilweise wieder aufgenommen. In dem Bulletin aus neun Sätzen hieß es: "Der Nachmittag war den Arbeitsaktivitäten gewidmet." Franziskus nutzt dazu einen Sessel in seinem Trakt im zehnten Stock. In der Universitätsklinik wird er seit Mitte des Monats stationär behandelt: 13 Tage jetzt schon, so lange wie noch nie.
Rund um die Welt wird für Franziskus gebetet - auf dem Petersplatz jeden Abend mit einem Rosenkranz. Der gebürtige Argentinier leidet an einer schweren Lungenentzündung mit verschiedenen Erregern, die beide Lungenflügel erfasst hat. Die Ärzte haben ihm eigentlich strenge Ruhe verordnet. Trotzdem empfängt Franziskus auch wieder mehr Besuch. Der Öffentlichkeit hat er sich seit der Einlieferung in die Klinik noch nie gezeigt.
Wenig Hoffnung im Vatikan auf baldige Genesung
Nach Angaben der behandelnden Ärzte hat Franziskus verfügt, dass aus seinem Gesundheitszustand kein Geheimnis gemacht werden soll. In einer Pressekonferenz haben sich die Mediziner bislang erst ein Mal geäußert. Dabei hieß es am vergangenen Freitag, der Papst sei nach wie vor in Gefahr. Zu der Frage, ob der 88-Jährige die Erkrankung überstehen werde, sagte der leitende Mediziner Sergio Alfieri: "Beide Türen sind offen." Möglicherweise wird es zum Ende der Woche nun wieder eine Pressekonferenz geben, bei der die Ärzte auch auf Fragen antworten.
Große Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr in den Vatikan hat aktuell trotz der etwas optimistischeren Signale niemand. Aus Sicht von Medizinern ist die Entwicklung bei einer Lungenentzündung in einem so hohen Alter oft ein Auf und Ab.
Mit Informationen von dpa, epd und KNA
BR24-TV-Schalte zu Verena Schälter
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!