Greta Thunberg (M), Klimaaktivistin aus Schweden, (Archvibild)
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Pro-Palästina-Demo: Greta Thunberg in Kopenhagen festgenommen

Pro-Palästina-Demo: Greta Thunberg in Kopenhagen festgenommen

Bei einem propalästinensischen Protest in Kopenhagen ist die Aktivistin Greta Thunberg festgenommen worden. Zeitungsfotos und ein Video zeigen, wie Thunberg vor einem Universitätsgebäude von der Polizei abgeführt wird. Das sind die Hintergründe.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nutzt ihre Plattform seit geraumer Zeit auch dafür, um auf die Situation der Palästinenser aufmerksam zu machen. In Kopenhagen wurde sie nun offenbar bei einer propalästinensischen Demonstration festgenommen.

Polizei äußert sich nicht direkt zu Thunberg

Fotos der Zeitungen "Politiken" und "Ekstra Bladet" (externer Link, möglicherweise Bezahlinhalt) sowie ein Video der Organisatoren der Aktion auf Instagram zeigen, wie die 21-Jährige vor einem Universitätsgebäude von Polizisten abgeführt wurde. Dabei trug sie ein Palästinensertuch um den Hals. "You are not alone!" (Du bist nicht allein), riefen Mitstreiter ihr dabei immer wieder zu.

Die Kopenhagener Polizei meldete die Festnahme von sechs Demonstrierenden, ohne zu bestätigen oder zu dementieren, dass Thunberg darunter ist. Den Festgenommenen werde Hausfriedensbruch vorgeworfen, schrieb die Polizei auf der Online-Plattform X.

Thunberg schon mehrfach festgenommen

Greta Thunberg ist durch ihren "Schulstreik fürs Klima" weltberühmt geworden. Aus ihrer einst einsamen Protestaktion ist die internationale Klimabewegung Fridays for Future entstanden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 nutzt die Schwedin ihre Reichweite in den sozialen Netzwerken auch immer wieder, um auf die verheerende Situation der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen aufmerksam zu machen. 

Mehrmals ist Thunberg bei Demonstrationen in verschiedenen Ländern bereits festgenommen worden, dabei in erster Linie bei Klimaprotesten. Am Rande des Eurovision Song Contests im südschwedischen Malmö war sie im Mai auch bei einer Kundgebung gegen die Teilnahme Israels von der Polizei abgeführt worden. Im Mai war sie zudem wegen einer Protestaktion vor dem schwedischen Parlament zu einer Geldstrafe von 6.000 Kronen (umgerechnet 512 Euro) verurteilt worden.

Proteste vor Universität

Der Grund für ihren erneuten Auftritt in Kopenhagen findet sich in ihrer Instagram-Story. Dort teilte Thunberg Videos des Protests vor einem Verwaltungsgebäude der Kopenhagener Universität (KU). Man protestiere, weil die Universität nicht auf Forderungen unter anderem zu einem institutionellen akademischen Boykott eingegangen sei, schrieb sie dazu. Damit meinte sie, dass die KU jegliche Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten aufgrund des Gaza-Kriegs einstellen müsse. 

Dazu wird die Universität seit längerem von der Gruppe "Studerende mod Besættelsen" (Studierende gegen die Besetzung) aufgefordert, die die Protestaktion organisiert hatte. Die Verwaltungs- und Museumsgebäude der Universität liegen im Stadtkern von Kopenhagen in unmittelbarer Nähe der Großen Synagoge der Stadt.

Mit Informationen von dpa.

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