Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx.
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Zum Jahreswechsel haben die beiden großen Kirchen in Deutschland Optimismus gefordert.

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Trotz vieler Krisen: Kirchen mahnen zu Zuversicht für 2025

Trotz vieler Krisen: Kirchen mahnen zu Zuversicht für 2025

Zum Jahreswechsel haben die beiden großen Kirchen in Deutschland Optimismus gefordert. Dieser sei nötig, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Laut dem Münchner Erzbischof Marx gilt die viel beschworene Zeitenwende auch für die Kirchen.

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Zusammenhalt und Zuversicht - das sind aus Sicht der beiden großen Kirchen in Deutschland die Gebote der Stunde. Zum Jahreswechsel riefen sie dazu auf, trotz politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen optimistisch ins Neue Jahr zu gehen.

Viele Herausforderungen in den kommenden Jahren

Münchens Erzbischof Kardinal Reinhard Marx warnte davor, die globale Gemeinschaft aus den Augen zu verlieren. "Ein nationaler Kapitalismus macht sich breit, der die eigenen ökonomischen und politischen Interessen durchsetzen will, auch auf Kosten anderer", kritisierte der Erzbischof am Abend im Münchner Liebfrauendom. "Wenn wir nicht wirklich denken, dass wir als Menschen zusammengehören, dass wir Brüder und Schwestern sind, werden wir die großen Herausforderungen nie lösen", so Marx. Als Beispiele nannte er den Klimawandel, Frieden und Ungleichheit auf der Welt. Die kommenden Jahre seien dafür entscheidend.

Marx: Welt Schritt für Schritt besser machen

"Wir werden nicht ein Paradies schaffen", führte Marx aus. Doch Christen wüssten, dass man die Welt Schritt für Schritt besser machen könne, um sie besser zu verlassen, als man sie bei seiner Geburt vorgefunden habe: "Wenn wir nicht ein neues Denken auf den Weg bringen, werden alle verlieren."

Die oft beschriebene Zeitenwende seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs gelte auch für die Kirche, unterstrich der Erzbischof: "Wir müssen begreifen, wie wir die Zukunft sehen wollen." Krisen könne man entweder verschlafen oder aber anpacken. Die Zukunft der Kirche liege dabei weder bei denen, die sich nur Moden und Zeitströmungen anpassen wollten, noch bei denen, die den Glauben ideologisch verpackten und nur verteidigten.

Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche für "menschenfreundlichere Gesellschaft"

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kerstin Fehrs, rief zu einer Kultur der Offenheit und gegenseitigen Achtung auf. Die Hamburger Bischöfin warnte mit Blick auf die Bundestagswahl im Februar davor, populistischen Parolen auf den Leim zu gehen. "Man prüfe genau, wer zur Menschenfreundlichkeit fähig ist - und ordne es ein, wenn Extremisten Nächstenliebe nur fürs eigene Volk fordern."

Hoffnung als Gegenbild zu Furcht und Verzweiflung

Im Frankfurter Dom ermutigte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Silvesterabend zu mehr Hoffnung. Diese sei "das Gegenbild von Furcht und Verzweiflung", mit der Menschen angesichts von Konflikten und Krisen in die Zukunft blickten, sagte Bätzing.

"Wenn unsere Freiheit an ihre Grenzen stößt; wenn wir erkennen, wie gefährdet unser menschliches Dasein ist angesichts der ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Risiken unserer Zeit, dann setzt Hoffnung ungeahnte Kräfte frei", so der Bischof von Limburg weiter. "Sie hilft, den Blick zu heben und zu weiten und sich mit anderen Menschen guten Willens zusammenzutun und sich der Gleichgültigkeit gegenüber der Not und dem Leid geduldig und beharrlich, nüchtern und großmütig, bittend und betend entgegenzustellen."

Mit Informationen von KNA

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