US-Amerikaner Evan Gershkovich
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Umfassender Gefangenenaustausch mit Russland

Umfassender Gefangenenaustausch mit Russland

Russland, die USA, Deutschland und weitere Länder tauschen laut türkischem Geheimdienst MIT Gefangene aus. Unter den 26 Personen ist auch der russische "Tiergartenmörder" Krassikow. Zwischenzeitlich saß er offenbar in Bayern in Haft.

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Bei dem größten Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Ende des Kalten Krieges haben am Donnerstag nach türkischen Angaben 26 Personen aus sieben Staaten die Seiten gewechselt. Insgesamt 13 Personen würden nach Deutschland gebracht, drei in die USA, zehn im Gegenzug nach Russland.

Tiergartenmörder wohl zwischenzeitlich in Straubing inhaftiert

Unter ihnen ist auch der wegen des Berliner Tiergartenmordes in Deutschland verurteilte Wadim Krassikow. Russland war seit Langem daran interessiert, ihn freizubekommen - wohl auch deshalb, weil es sich bei Krassikow um einen Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes FSB handelt. Das gab Präsidialamtssprecher Dmitri Pesko am Freitag bekannt. Auch bei zwei weiteren Freigelassenen handele es sich um russische Agenten, so der Kreml-Sprecher.

Nach seiner Verhaftung war Krassikow zeitweise offenbar auch im Straubinger Gefängnis inhaftiert. Diese Information hat die Stadt Straubing dem Bayerischen Rundfunk auf indirektem Weg bestätigt.

Eine BR-Anfrage an das Gefängnis in Straubing nach der genauen Zeit des Aufenthalts von Krassikow blieb bisher unbeantwortet. Die JVA Straubing ist seit Langem bekannt für die Unterbringung besonders schwerer und in der Öffentlichkeit bekannter Täter. Hier saßen die RAF-Terroristen Knut Folkerts und Rolf Heißler, der Oetker-Entführer Dieter Zlof und der Bankräuber Dimitri Todorov ein. Nach dpa-Informationen saß Krassikow bis zur Austauschaktion im baden-württembergischen Offenburg ein.

US-Journalist freigelassen

Jetzt befindet sich Krassikow auf freiem Fuß - genauso wie weitere freigelassene Personen. Zu den in Russland inhaftierten US-Bürgern gehören der "Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich und der Geschäftsmann Paul Whelan. Beide sind wegen Spionagevorwürfen zu Haftstrafen verurteilt worden, die die US-Regierung als unbegründet bezeichnet.

Gershkovich war im März vergangenen Jahres während einer Reportage-Reise in Jekaterinburg am Ural verhaftet worden. Die Behörden behaupteten, ohne Beweise vorzulegen, der Reporter habe geheime Informationen für die USA gesammelt. Gershkovich hatte seit 2017 in Russland für die Zeitung "Moscow Times" gearbeitet, bevor er 2022 vom "Wall Street Journal" eingestellt wurde. US-Vertreter boten im vergangenen Jahr an, Gershkovich auszutauschen, was Russland jedoch ablehnte.

In Belarus verurteilter Deutsche Rico K. kommt frei

Der in Belarus verurteilte Deutsche Rico K. kommt im Zuge des Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen ebenfalls frei. Das teilte das türkische Präsidialamt am Donnerstag mit. Rico K. war wegen angeblichen Söldnertums und Terrorismus im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes verurteilt worden.

Erst vor Kurzem hatte das belarussische Staatsfernsehen ein Video gezeigt, in dem der Deutsche sich schuldig bekannte, militärische Anlagen fotografiert und einen Rucksack mit Sprengstoff an einem Bahnhof abgestellt zu haben. Menschenrechtsorganisationen gaben allerdings zu bedenken, dass in Belarus solche Videos häufig unter Zwang entstehen.

Seit Wochen Spekulationen über Gefangenenaustausch

Die Spekulationen über einen bevorstehenden Austausch hatten sich seit Wochen verdichtet, unter anderem weil Gershkovich ungewöhnlich schnell zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. In den vergangenen Tagen wurden zudem weitere in Russland inhaftierte Menschen aus dem Gefängnis an unbekannte Orte verlegt. Sie hatten sich gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen oder mit dem im Februar verstorbenen russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny zusammengearbeitet.

Ende 2022 war die US-Profibasketballerin Brittney Griner gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But ausgetauscht worden.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

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