Spätestens durch den "Vergewaltigungsprozess in Avignon" wurde sie einer internationalen Öffentlichkeit bekannt. Jetzt ist der Mut der Französin Gisèle Pelicot ausgezeichnet worden vom US-Magazin "Time". Neben elf anderen weiblichen Persönlichkeiten ist sie "Frau des Jahres 2025".
Weltweit zur Heldin geworden
Die Entscheidung der 72-Jährigen, einen Prozess hinter geschlossenen Türen abzulehnen und damit auf ihr Recht auf Anonymität zu verzichten, habe sie "weltweit zu einer Heldin" gemacht, begründete das Magazin seine Entscheidung. Pelicot sei eine "gewöhnliche Frau, die angesichts einer persönlichen Tragödie auf außergewöhnliche Weise handelte".
Pelicot teilt sich die Auszeichnung mit elf weiteren Frauen, darunter der Schauspielerin Nicole Kidman, der Turnerin Jordan Chiles und der Basketballspielerin A'ja Wilson.
Im Internet zur Vergewaltigung angeboten
Gisèle Pelicot war von ihrem Mann über Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt und in Internetforen zur Vergewaltigung angeboten worden. Der Prozess endete mit Haftstrafen für alle Angeklagten.
Wegen ihrer Entschlossenheit und der großen Medienaufmerksamkeit für den Prozess im südfranzösischen Avignon ist Pelicot zu einer internationalen Ikone für Frauenrechte geworden. Sie hatte sich für ein öffentliches Verfahren eingesetzt, "damit die Scham die Seite wechselt".
Mit Informationen von AFP
Im Video: Verurteilter Haupttäter geht nicht in Berufung (30.12.2024)
20 Jahre Haft - das ist das Urteil gegen den Ex-Mann von Gisèle Pélicot. Nun wurde bekannt, dass er nicht in Berufung gehen will.
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