ILLUSTRATION - 16.05.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: ILLUSTRATION - Die Apps Instagram, Facebook und WhatsApp sind auf dem Display eines Smartphones zu sehen, indem sich das Logo des Internetkonzerns Meta spiegelt. Die Internetprogramme gehören zum Unternehmen Meta, der Dachmarke des Facebook-Konzerns. (zu dpa: «Meta: Weniger personalisierte Werbung auf Facebook und Insta») Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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EU verhängt Millionen-Strafe gegen Meta: Was steckt dahinter?

EU verhängt Millionen-Strafe gegen Meta: Was steckt dahinter?

Wegen Wettbewerbsverstößen auf dem Markt für Online-Kleinanzeigen hat die Europäische Kommission eine Strafe in Höhe von fast 800 Millionen Euro gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta verhängt. Der US-Konzern will sich das nicht gefallen lassen.

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Die Europäische Kommission hat gegen die Facebook-Mutter Meta eine Geldstrafe von knapp 800 Millionen Euro verhängt. Meta verstößt nach Einschätzung aus Brüssel gegen die europäischen Kartellvorschriften, "weil der Konzern seinen Online-Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem persönlichen sozialen Netzwerk Facebook verknüpft", wie die Kommission am Donnerstag mitteilte.

Meta muss fast 800 Millionen Euro zahlen: Wie hat EU gerechnet?

Nach Angaben der Kommission wurde bei der Höhe der Geldbuße berücksichtigt, wie lange und wie schwer Meta gegen EU-Recht verstoßen habe. Zudem sei der Umsatz von Facebook Marketplace in die Berechnung eingeflossen. "Die Kommission hat auch den Gesamtumsatz von Meta berücksichtigt, um eine ausreichende Abschreckungswirkung auf ein Unternehmen zu erzielen, das über so große Ressourcen wie Meta verfügt."

Auf dem Facebook-Marktplatz können Nutzende gebrauchte Gegenstände direkt an andere Verbraucher weiterverkaufen. Dafür müssen sie sich in ihrem Facebook-Profil anmelden und können von dort aus direkt auf den Dienst zugreifen. Damit verschaffe Meta seinem eigenen Dienst nach Ansicht der Kommission "Vorteile, die andere Anbieter von Online-Kleinanzeigendiensten nicht ausgleichen können", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Brüssel hat Meta schon länger im Auge

Brüssel ermittelt deshalb bereits seit Juni 2021. Die EU-Kommission hatte zudem Bedenken angemeldet, weil Meta einen besonderen Zugriff auf die Daten der Konkurrenz habe. Das sei etwa der Fall, wenn Wettbewerber auf den Meta-Diensten Facebook und Instagram Werbung schalten.

So reagiert US-Unternehmen

Meta kündigte an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen. "Wir werden die Entscheidung anfechten", teilte der Konzern mit. "Diese Entscheidung missachtet die Realität auf dem florierenden europäischen Markt für Online-Kleinanzeigen", erklärte das Unternehmen weiter. Bis zu einem Gerichtsurteil werde Meta aber den Anweisungen der EU-Kommission folgen. Der US-Konzern fügte hinzu, die EU habe keine Belege für eine Schädigung von Wettbewerbern oder Verbrauchern vorgelegt.

Im Oktober hatten Facebook & Co ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs hinnehmen müssen. So wurde die Verwendung von persönlichen Daten durch Unternehmen eingeschränkt. Für soziale Netzwerke wie Facebook bedeutet das: Sie dürfen personenbezogene Daten ihrer Nutzer nicht länger unbegrenzt speichern.

Auch Apple im Visier der EU

Die EU-Wettbewerbshüter nehmen schon seit Jahren amerikanische Technologie-Plattformen unter die Lupe. Im März hatte die EU-Kommission bereits eine Wettbewerbsstrafe von 1,8 Milliarden Euro gegen den Tech-Giganten Apple verhängt. Dem US-Unternehmen wurde vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung für den Vertrieb von Musik-Streaming-Apps an iPhone- und iPad-Nutzer über seinen App Store zu missbrauchen. Auch gegen Google sind Bußgelder in Milliardenhöhe verhängt worden.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP.

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