Gespräche mit Chatbots können ein hilfreicher Trick sein, wenn man noch unschlüssig ist, wen man bei der Europawahl wählen soll.
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Gespräche mit Chatbots können ein hilfreicher Trick sein, wenn man noch unschlüssig ist, wen man bei der Europawahl wählen soll.

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Wie KI-Chatbots bei der Wahlentscheidung helfen können

Wie KI-Chatbots bei der Wahlentscheidung helfen können

ChatGPT und Co. sind dafür bekannt, es mit der Wahrheit nicht immer allzu genau zu nehmen. Trotzdem können Chatbots dabei helfen, sich für eine Partei zu entscheiden und neue Zugangsmöglichkeiten zu politischen Inhalten zu finden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Europawahl steht vor der Tür. Die Abstimmung am kommenden Sonntag ist für viele Menschen in Deutschland die erste große Wahl, bei der generative KI-Systeme in großem Umfang verfügbar sind.

Dass es durch künstliche Intelligenz leichter denn je geworden ist, Bilder, Videos oder Audio-Inhalte zu erstellen, die täuschend echt wirken, ohne echt zu sein, ist nicht neu. Bislang gibt es allerdings keine Hinweise darauf, dass durch KI-Tools wie den Bildgenerator "Dall-E" oder "Stable Diffusion" Wahlen nachhaltig beeinflusst werden. In der Regel werden Manipulationsversuche schnell aufgedeckt.

Neue Zugangsmöglichkeiten zu politischen Inhalten

Auf der anderen Seite bietet generative KI neue Möglichkeiten zur politischen Bildung, die es zuvor noch nicht gab. Insbesondere KI-Sprachmodelle und Chatbots können durch ihre Interaktivität dabei helfen, leichter Zugang zu politischen Inhalten zu finden.

Zuallererst seien hier die bekanntesten und größten KI-Chatbots erwähnt: "ChatGPT" von "OpenAI", "Claude" aus dem Hause "Anthropic" und "Gemini" von Google. Alle drei Programme haben in letzter Zeit Schlagzeilen gemacht, nachdem ihnen von findigen Nutzern die Fragen des beliebten "Wahl-O-Maten" vorgelegt wurden. Eine nette Spielerei - jedoch nur begrenzt hilfreich bei der eigenen Wahlentscheidung.

ChatGPT und Co. als Diskussionspartner

Tatsächlich können die KI-Chatbots aber auch dabei helfen, die Wahl-O-Mat-Fragen ein bisschen aufzupeppen und neue Erkenntnisse zu erlangen, die über den Abgleich mit den Parteiprogrammen hinausgeht.

Anstatt die KI den Wahl-O-Mat alleine beantworten zu lassen, kann man die einzelnen Fragen zum Anlass nehmen, um mit der KI über die dahinterliegenden politischen Fragestellungen zu debattieren. Für den geneigten Nutzer können die Chatbots auf diese Weise die Rolle eines Gesprächspartners übernehmen, mit dem man das Für und Wider verschiedener politischer Positionen erörtern kann. Auch wenn dies keinen menschlichen Gesprächspartner ersetzt, kann es dennoch eine gute Ergänzung sein.

Spezialisierte Chatbots erklären Parteiprogramme

Man sollte natürlich nicht vergessen, dass die kostenlosen Versionen der populärsten Chatbots keinen Zugriff auf aktuelle Daten haben und immer wieder Unfug-Antworten geben werden. Schließlich sind ChatGPT, Claude und Co. nicht speziell als politische Ratgeber programmiert.

Besser geeignet sind KI-Programme, die explizit dazu gedacht sind, bei der Wahlentscheidung zu helfen: Die Projekte "electify.eu" und "Wahl-O-GPT" sind zwei KI-Chatbots, die speziell trainiert wurden - mit den Parteiprogrammen der meisten Parteien, die bei der Europawahl antreten. Im typischen Chat-Layout kann man den Programmen interaktiv alle möglichen Fragen stellen, die einem zur Europawahl und den politischen Programmen auf den Nägeln brennen.

Chatbots zur EU-Wahl aus Deutschland

Will man etwa wissen, wie die verschiedenen Parteien zur Regulierung von KI oder zu Innovationsförderung stehen - oder ob es eine Partei gibt, die ein bedingungsloses Grundeinkommen fordert – erhält man von den KI-Programmen eine Übersicht der relevanten Inhalte der Parteien.

Beide Angebote zeigen damit das Potenzial von KI-Sprachmodellen, die wie spezialisierte Suchmaschinen oder kundige Bibliothekare dem Nutzer die richtige Richtung für die weitere Recherche weisen können. Und: beide Chatbots kommen aus Deutschland. Electify ist ein Projekt des Physikers Christian Liedl, der Journalistin Anna Neifer und des Psychologen Joshua Nowak. Wahl-O-GPT wiederum wurde von einer Berliner Strategieberatung entwickelt.

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