Matthias Schindler
Bildrechte: picture-alliance/dpa
Videobeitrag

Matthias Schindler

Videobeitrag
> Sport >

Paralympics: Wieder Bronze für Radsportler Schindler

Paralympics: Wieder Bronze für Radsportler Schindler

Matthias Schindler aus Nürnberg hatte sich für die Paralympics viel vorgenommen. Doch der gebürtige Regensburger musste sich im Zeitfahren nach einem knappen Rennen mit der Bronzemedaillen begnügen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Matthias Schindler aus Nürnberg fuhr in einem Sekundenkrimi wie in Tokio auf Rang drei. Der 42-Jährige kam in der Klasse C3 nach zwei Runden und insgesamt 28,3 Kilometern in 39:21,35 Minuten ins Ziel und lag lediglich 1,55 Sekunden vor Platz vier. "Ich habe definitiv Bronze gewonnen", sagte Schindler angesichts des knappen Rennens in der ARD.

Schindler gilt als ein vielversprechender Ausnahmeathlet. Bei seiner ersten Paralympics-Teilnahme vor drei Jahren in Tokio gewann er auch schon Bronze. Im vergangenen Jahr wurde er Welt- und Europameister.

Inkomplett querschnittsgelähmt nach Tumor-OP

2010 änderte sich Schindlers Leben komplett: Eher zufällig wurde bei ihm ein Tumor entdeckt. Bei der OP im Februar 2011 sollte der Tumor entfernt werden - doch der war schon mit den Nervenzellen verwachsen. Nach der Operation war der Nürnberger inkomplett querschnittsgelähmt, seine Beine taub. Seinen Traum vom Hubschrauberpiloten musste der Polizist begraben.

"Danach bin ich in ein Loch gefallen", gibt Schindler im Sportschau-Interview zu. Er schaffte es aus diesem Loch heraus, auch weil er mit dem Radsport eine neue Passion für sich entdeckte. "Ich wäre jeden Tag gerne nicht schwerbehindert, aber mein Leben hat jetzt mehr Qualität als vor der Behinderung. Das ist schön."

Matthias Schindler
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Jens Büttner
Videobeitrag

Matthias Schindler

"Radfahren einfacher als Gehen"

Mühsam kämpfte sich der damals 29-Jährige zurück - der Rollstuhl war keine Option für Schindler. "Ich bin am Anfang Dreirad gefahren und irgendwann war der Wille da, dass ich es wieder aufs Zweirad zurückschaffe. Ich hatte mit Radsport nichts zu tun, aber dann dachte ich mir, ich probiere es im Behindertensport", so Matthias Schindler bei BR24.

Und er hat gleich zwei Lebensmottos: "Ich bin heute nicht aufgestanden, um durchschnittlich zu sein." Und: "Erfolg ist das Ergebnis von harter Arbeit".

Radfahren ist für Matthias Schindler einfacher als Gehen, sagt er. Dabei spüre er seine Behinderung deutlich weniger. Das war sein Ausweg aus einer tiefen Krise. Weil er beruflich aufgrund seiner Behinderung nicht mehr vorankommen konnte, verlagerte Schindler seine Ziele auf den Radsport.