Ende November legte das Bundesverkehrsministerium ein Handbuch vor (externer Link), in dem das autonome Fahren im öffentlichen Personennahverkehr als nur eine Handbreit entfernt erschien und "einen Blick in die nahe Zukunft" werfen ließ. Noch sind aber keine selbstfahrenden Busse in Deutschland geplant – bis es soweit ist, müssen die Leute sich auf die klassischen Fortbewegungsmittel beschränken. Und hier gibt es überall Änderungen.
Deutschlandticket bleibt – kostet aber mehr
Nach dem Ampel-Aus stand es mal wieder zur Debatte – aber nun bleibt das Deutschlandticket erhalten, unabhängig vom Wahlausgang im Februar. Ab dem 1. Januar 2025 wird das Ticket, mit dem bundesweit alle Nahverkehrsangebote zum Einheitspreis genutzt werden können, 58 Euro kosten. Wer das Ticket im Job benutzt, kann sich vom Arbeitgeber bezuschussen lassen und zahlt dann noch maximal 40,60 Euro.
Auch beim Fernverkehr ändert sich etwas: Zum einen sind die Tickets seit Dezember teurer. Aber es gibt auch ein bisschen was dafür: mehr Verbindungen ins Ausland, mehr Sprinter-Angebote und mehr Direktverbindungen. Zum Beispiel soll die Strecke München-Berlin bis zu 45 Minuten schneller zurückgelegt werden, und München-Köln immerhin um bis zu 25 Minuten.
Und dann ist da noch das Bahnland Bayern (externer Link): Die Verbindungen von und nach München werden erheblich ausgebaut, unter anderem in Richtung Landshut, Regensburg und Passau. Außerdem werden Nürnberg und Regensburg besser aneinander angebunden, genau wie Nürnberg und Treuchtlingen und Forchheim. Auch um Lindau, Freilassing, Bad Reichenhall und Berchtesgaden werden die Takte verkürzt.
CO₂-Preis steigt
Im zurückliegenden Jahr wurden zwei Prozent weniger Kohlenstoffdioxid in Deutschland freigesetzt als im Vorjahr. Das kann man so genau nachvollziehen, weil die Deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt ein Auge darauf hat, wer wie viele CO₂-Zertifikate kauft. Dieses System bepreist die Luftverschmutzung und soll einen Anreiz für klimaschonende Geschäfte geben.
Zum neuen Jahr erhöht sich der Preis pro Tonne: von 45 auf 55 Euro. Das bedeutet, dass Unternehmen, die wegen ihrer Produktion CO₂ ausstoßen, sich dann noch mal genauer überlegen, wie sie Kohlenstoffdioxid und damit bares Geld einsparen können.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher wird diese Anhebung aller Voraussicht nach als Erstes bei den Benzinpreisen spürbar sein. Expertinnen und Experten rechnen mit einem Anstieg der Preise um vier bis fünf Cent je Liter. Auch das Heizen mit Gas, Kohle oder Öl und die Abfallverwertung werden teurer.
Fliegen dürfte auch teurer werden
Die CO₂-Steuer hat übrigens keine direkte Auswirkung auf die Ticketpreise beim Fliegen. Für Airlines gibt es ein eigenes Konstrukt: die Luftverkehrssteuer. Um Teuerungen werden Fluggäste aber auch beim Fliegen nicht herumkommen. Ab dem neuen Jahr sind die Airlines dazu verpflichtet, nachhaltigen Treibstoff auf Biobasis beizumischen. Die Lufthansa hat schon angekündigt, dass sie ihre Tickets unter anderem deshalb verteuern wird. Ein Langstreckenflug kann so über 70 Euro teurer werden als noch im Vorjahr.
Was sonst noch wichtig wird:
- Die Maut in Österreich wird angehoben, in Slowenien und der Schweiz bleibt sie aber gleich hoch.
- Führerscheinumtausch: Jahrgänge, die 1971 oder später geboren wurden und ihren Führerschein bis einschließlich 31.12.1998 ausgestellt bekommen haben, müssen einen neuen Führerschein beantragen und erhalten einen neuen im Scheckkartenformat.
- Neue Abgasnorm für Motorräder: Ab dem 1. Januar 2025 darf kein Motorrad mehr unterhalb der Euro-Norm (Euro 5+) neu zugelassen werden.
- Neue TÜV-Plakette: Wer eine grüne TÜV-Plakette hat, muss 2025 zur Hauptuntersuchung und erhält bei Bestehen eine blaue Plakette.
- Wohnmobile und Wohnwagen müssen bis zum 19. Juni 2025 die Flüssiggas-Anlagen überprüfen lassen. Ab diesem Datum ist der Nachweis der Überprüfung verpflichtend und muss anschließend alle zwei Jahre ab dem Prüftermin erneuert werden.
- Und wer verreisen möchte: Ab dem 2. April wird für Reisen nach Großbritannien eine elektronische Einreisegenehmigung Pflicht.
Nur das Fahrrad bleibt kostenfrei
Damit noch zu der einzigen Fortbewegungsform, bei der sich nichts ändert: das Fahrrad. Es gab im zurückliegenden Jahr immer wieder Gerüchte – bei der Online-Plattform TikTok und Co, dass Fahrräder künftig zum TÜV müssen, oder dass ein 600-Euro teurer Führerschein eingeführt wird – nichts davon stimmt. Wer möchte, darf auch im neuen Jahr einfach weiter radeln, völlig frei von Zusatzkosten. Viel Spaß dabei!
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!