Trotz Klinik-Verkauf geht der Diakoneo-Unternehmensverbund leer aus. Diakoneo muss sogar zahlen, um das Diak-Klinikum zu verkaufen. Das liegt am sogenannten negativen Kaufpreis: Weil der neue Besitzer, der Landkreis Schwäbisch Hall, zukünftig die Gesundheitsversorgung sicherstellt, erhält dieser dafür 37 Millionen Euro.
Davon werden 15 Millionen Euro von der evangelischen Landeskirche und dem Diakonischen Werk Württemberg übernommen. 21 Millionen Euro muss der Neuendettelsauer Diakoneo-Unternehmensverbund in drei Jahresraten selbst zusteuern. Einen weiteren einstelligen Millionenbetrag stellt Diakoneo bereit, um den Übergang in die neue Trägerschaft zu unterstützen.
"Arbeitsplätze in die Zukunft führen"
Ab dem neuen Jahr wird das Klinikum dann den Namen "Diak Klinikum Landkreis Schwäbisch-Hall" tragen. Dem hat der Kreistag des Landkreises Schwäbisch-Hall in seiner Sitzung am Dienstag zugestimmt. "Wenngleich es für uns sehr schmerzhaft ist, die Trägerschaft für das Diak Klinikum abgeben zu müssen, markiert die Vertragsunterzeichnung einen wichtigen Meilenstein, um die Gesundheitsversorgung in der Region Schwäbisch Hall – Hohenlohe langfristig zu sichern und zukunftsfähig zu gestalten. Gleichzeitig können wir so die wichtigen Arbeitsplätze unserer Mitarbeitenden in die Zukunft führen", so Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Diakoneo.
Viele Diakoneo-Mitarbeitende bald Landkreis-Beschäftigte
Im Gespräch mit dem BR erklärt Diakoneos Pressesprecherin Manuela Giesel weiter: "Die Mitarbeitenden, die wollten, gehen mit in die neu gegründete GmbH vom Landkreis Schwäbisch-Hall." Wie viele Mitarbeitende konkret vom Wechsel der Trägerschaft betroffen sind, konnte Giesel nicht beantworten. Fakt ist jedoch: Diakoneo verliert weiter Mitarbeitende. Das Diak-Klinikum in Schwäbisch-Hall ist das Größte aller Diakoneo Häuser.
Verkauf der Cnopfschen Kinderklinik?
Aufgrund der finanziell schlechten Lage des Unternehmens ist erst im Dezember des vergangenen Jahres das Diakoneo Krankenhaus in Neuendettelsau für immer geschlossen worden. Darüber hinaus will der gemeinnützige Träger auch seine Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg loswerden. Die Cnopfsche Kinderklinik betreibt im Klinikum Ansbach eine Außenstelle und ist die einzig stationäre Kinderkrankenstation Westmittelfrankens. Diakoneo wandte sich bereits vor einiger Zeit ans Klinikum Nürnberg wegen einer möglichen Übernahme. "Die Gespräche laufen ganz normal. Es hat sich nichts verändert", so Diakoneo-Pressesprecherin Giesel.
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