Eine globale IT-Störung hat für Chaos in der Luftfahrtbranche gesorgt. Neben anderen Airports in mehreren Ländern wurde auch der Betrieb am Berliner Flughafen wegen technischer Probleme vorübergehend eingestellt. Auch andere Flughäfen rund um den Globus mussten ihren Betrieb zumindest teilweise einstellen. Die Lufthansa, Eurowings, Ryanair und KLM waren stark betroffen, zum Beispiel beim Check-in oder den Buchungssystemen. In den USA schränkte die Behörde FAA den Flugbetrieb teilweise ein.
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Folgen für Airlines und Rechte der Passagiere
Wie teuer die Ausfälle und Störungen für die Lufthansa und andere Fluggesellschaften sind, ist derzeit noch offen. Mitten in der Hauptreisesaison treffen die Probleme die Branche jedenfalls zur Unzeit. So sind die Flugpläne gerade jetzt teils sehr eng getaktet, sodass jede Verspätung eine Kettenreaktion auslösen kann. Dazu kommen Entschädigungsansprüche der Passagiere. Nach EU-Recht stehen Betroffenen nämlich – je nach Strecke und Dauer der Verspätung – Zahlungen und gegebenenfalls Betreuungsleistungen zu.
Probleme auch bei Versicherungen und Börsen
Die Luftfahrt ist allerdings bei weitem nicht die einzige betroffene Branche. So meldete der Versicherer Allianz ebenso Probleme mit seinen IT-Systemen wie die Londoner Börse oder auch diverse Krankenhäuser. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) sei mit seinen beiden Häusern in Kiel und Lübeck betroffen, teilte der Betreiber am Vormittag mit. Für heute seien deshalb sogenannte elektive Eingriffe – also Operationen von Menschen, deren Leben nicht akut bedroht ist – abgesagt worden. Auch die Ambulanzen an beiden Standorten seien geschlossen. Die Versorgung der Patienten sei aber gesichert.
Cybersecurity-Aktien gesucht
An den Börsen stieg nach den ersten Berichten über globale IT-Pannen die Nachfrage nach Aktien von Cybersecurity-Firmen. Im vorbörslichen US-Handel stiegen die Kurse von SentinelOne, Palo Alto Networks, Fortinet und Zscaler zwischen 1,4 und 6,3 Prozent.
Mit einer Ausnahme: Die Aktien von Crowdstrike rutschten zunächst ab. Ein Problem mit einem Programm der Firma galt zunächst als möglicher Ausgangspunkt der Störungen. Bei der Kundendienst-Hotline von Crowdstrike lief eine Aufnahme, in der das Unternehmen mitteilte, dass es zu Abstürzen des Betriebssystems Microsoft im Zusammenhang mit dem firmeneigenen Antivirenschutz Falcon komme.
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