Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien in Bayern ist so hoch wie nie. Laut den Daten des Landesamts für Statistik beträgt er aktuell gut 70 Prozent (70,4). Für das Jahr 2023 entspreche das einer Zunahme um 6,2 Prozent, so die Behörde. Dagegen sei der Anteil der aus Kernenergie erzeugten Strommenge um etwas mehr als drei Viertel (75,4 Prozent) zurückgegangen. Auch Erdgas spielte mit einem Rückgang von 6,4 Prozent eine geringere Rolle. Laut den Statistikern zeichnet sich auch in diesem Jahr ein deutliches Wachstum der erneuerbaren Energien ab.
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Großes Plus an Strom aus Wind- und Wasserkraft
Vor allem Windkraft (+ 29,3 Prozent) und Wasserkraft (+ 11,2 Prozent) legten den Angaben zufolge im Jahr 2023 deutlich zu. Die Wasserkraft profitierte dabei von einer höheren Niederschlagsmenge als im Jahr davor. Während im besonders trockenen Jahr 2022 die mittlere Niederschlagsmenge lediglich 818 Liter pro Quadratmeter betrug, waren es laut dem Deutschen Wetterdienst 2023 1.044 Liter pro Quadratmeter.
Der Anteil von Photovoltaik konnte zudem um 4,0 Prozent gesteigert werden, wenngleich die Zahl der Sonnenstunden im vergangenen Jahr um etwa zehn Prozent niedriger war als im heißen Sommer 2022, so das Landesamt für Statistik.
Erneuerbare Energien erreichen Allzeithoch in Bayern
Damit habe der Anteil der erneuerbaren Energien in Bayern ein Allzeithoch erreicht, so die Statistiker. Zugleich weise die Bruttostromerzeugung insgesamt den niedrigsten Wert seit fast 40 Jahren auf. Das bedeutet, dass insgesamt weniger Strom erzeugt, aber nicht, dass weniger Strom verbraucht wurde.
Das Landesamt schreibt dazu auf Anfrage von BR24: "Die Hauptgründe für die sinkenden Bruttostromerzeugung, im Besonderen bei konventionellen Energieträgern, ist in Bayern im Jahr 2023 der Atomausstieg und die Entwicklungen auf dem deutschen/europäischen Strommarkt insgesamt."
Auch Gas, Öl und Kohle auf dem Rückzug
Konventionelle Energieträger seien klar auf dem Rückzug. Im Vergleich zum Vorjahr wurden laut den Statistikern knapp 18.000 Gigawattstunden mithilfe von Kohle, Öl und Atomkraft erzeugt, zehn Prozent oder 380 Gigawattstunden weniger als 2022. Ohne den Streckbetrieb des letzten bayerischen Kernkraftwerks Isar 2 wäre der Rückgang höher ausgefallen, so die Behörde. Im Jahr 2022 sei zwar die Stromerzeugung aus konventionellen Quellen deutlich gewachsen, im Jahr darauf aber im gleichen Maße zurückgegangen.
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