ARCHIV - 20.04.2018, Bayern, Herzogenaurach: Fahnen mit dem Schriftzug der Schaeffler AG. (zu dpa: «Schaeffler kündigt Abbau von 4.700 Stellen an») Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Schaeffler will Tausende Stellen in Europa abbauen.

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Sparmaßnahmen: Schaeffler baut 2.800 Stellen in Deutschland ab

Sparmaßnahmen: Schaeffler baut 2.800 Stellen in Deutschland ab

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler kündigt nach der Fusion mit Vitesco den Abbau von 4.700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon 2.800 an den zehn Standorten in Deutschland.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Herzogenauracher Automobilzulieferer Schaeffler wird ab dem kommenden Jahr etwa 4.700 Stellen in Europa abbauen, 2.800 davon in Deutschland. Das kündigte das Unternehmen heute an. Durch Verlagerungen von Stellen werde sich die Zahl auf 3.700 netto reduzieren. Dies entspreche etwa 3,1 Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl.

Zwei Europa-Standorte könnten geschlossen werden

In Deutschland seien zehn Standorte von den Maßnahmen betroffen, erklärt das Unternehmen. Laut IG Metall geht es konkret um: Berlin, Hameln, Herzogenaurach, Homburg, Karben, Nürnberg, Regensburg, Schwalbach, Schweinfurt und Steinhagen. Die Standorte Hameln und Steinhagen seien sogar insgesamt in Frage gestellt.

Weitere Informationen dazu will Schaeffler bis Ende des Jahres bekannt geben. Hauptsächlich sollen die Pläne zwischen 2025 und 2027 umgesetzt werden.

Der Stellenabbau bei Schaeffler dürfte deutlich spürbare Folgen für Bayern haben – besonders schwer könnten die Standorte Schweinfurt, Regensburg und möglicherweise Herzogenaurach betroffen sein.

Hunderte Millionen Euro sollen gespart werden

Der Vorstand der Schaeffler AG habe diese strukturellen Maßnahmen beschlossen, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, heißt es von Schaeffler. Hiermit reagiere das Unternehmen auf das herausfordernde Marktumfeld, auf den zunehmenden globalen Wettbewerb sowie auf die fortschreitende Transformation vor allem in der Autozuliefererindustrie.

Schaeffler geht von einem jährlichen Einsparpotenzial von rund 290 Millionen Euro ab 2029 aus. Die Umsetzung der heute angekündigten Maßnahmen würden das Unternehmen rund 580 Millionen Euro kosten. Diese ergäben sich aus Rückstellungen und Verlagerungskosten. Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, erklärte, dass die angekündigten Pläne sozialverträglich und mit Augenmaß umgesetzt würden.

VIDEO: Schaeffler will allein in Deutschland rund 2.800 Stellen abbauen

Beschäftigte von Schaeffler in Gunzenhausen demonstrieren
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Beschäftigte von Schaeffler in Gunzenhausen demonstrieren.

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