Zwei Schilder an einer Stange: Links Richtung Aschermittwoch, rechts Richtung Fastenzeit.
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Wann beginnt die Fastenzeit?

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40 Tage Verzicht: Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit

40 Tage Verzicht: Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit

Am Ende des Faschings am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. Der Verzicht auf leibliche Genüsse soll Raum für spirituelle Erfahrungen schaffen. Wie lange dauert die Fastenzeit und woher kommt die Tradition des Fastens überhaupt?

Über dieses Thema berichtet: Fränkisch vor 7 am .

Religiöses Fasten steht für Sühne, für die Reinigung des Körpers und für die Läuterung des Geistes. In der Fastenzeit heißt es: Loslassen von Gewohntem, Einlassen auf neue Erfahrungen. Das bedeutet: 40 Tage Verzicht. Worauf der Einzelne verzichtet, bleibt ihm überlassen, wobei man es sich nicht zu leicht machen sollte. Der Fantasie und den Lastern sind keine Grenzen gesetzt: Süßigkeiten, Alkohol, Fluchen, Online-Shopping, Lügen oder – was für viele besonders schwer ist: Digital Detox, der Verzicht auf Social Media und Co. Ein Benefit für die Umwelt kann dabei auch im Mittelpunkt stehen - wie zum Beispiel beim Plastikfasten oder Streamingfasten. Aber was steckt hinter der Fastenzeit? Fragen und Antworten zum Thema Fasten.

Wann beginnt 2025 die Fastenzeit und wie lange dauert sie?

Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Karsamstag, so eine Variante. Heuer ist das der Zeitraum vom 5. März bis zum 19. April, der 46 Tage umfasst. Die eigentliche Fastenzeit aber beträgt 40 Tage, denn die Sonntage zählen nicht dazu. Beschlossen wurde dies auf der Synode von Benevent im 11. Jahrhundert.

Eine andere Lesart der Fastenzeit besagt, dass sich die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Palmsonntag erstreckt, Sonntage mit eingeschlossen. Palmsonntag fällt in diesem Jahr auf den 13. April. Dieser Zeitraum beträgt stets exakt 40 Tage. Mit dem Palmsonntag setzt die Heilige Woche ein, die laut dieser Variante einen besonderen Abschnitt darstellt.

Warum fasten Christen 40 Tage lang?

Durch die Fastenzeit bereiten sich Christen auf das wichtigste Fest im Christentum vor - das Osterfest. Sie erinnern an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Jesus verbrachte 40 Tage betend und fastend in der Wüste. Aschermittwoch und Karfreitag gelten in der katholischen Kirche als die wichtigsten Fasttage. Daher existiert mancherorts immer noch der Brauch, dass freitags kein Fleisch auf den Tisch kommt.

Fastentraditionen in der Kirche

Am Aschermittwoch zeichnet der Priester in der katholischen Kirche den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn, das für spirituelle Reinigung und Vergänglichkeit steht. Dieser Akt erinnert an die Sterblichkeit und fördert die innere Umkehr.

In der evangelischen Kirche gibt es die Fasteninitiative "7 Wochen Ohne" (externer Link). Hier verzichten die Teilnehmer auf bestimmte Gewohnheiten, um neue Lebensziele zu finden und sich bewusster zu verhalten. Im Jahr 2025 lautet das Motto "Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik".

Beide Traditionen nutzen die Fastenzeit für persönliche Reflexion und Entwicklung, jedoch mit unterschiedlichen Ansätzen.

Fasten: Die Tradition gibt es in vielen Religionen

Die Tradition des Fastens spielt nicht nur im Christentum eine Rolle, sondern in vielen anderen Religionen auch - wobei sie in Form und Zweck variiert. Im Islam zum Beispiel ist das Fasten während des Ramadan eine der fünf Säulen des Glaubens. Muslime verzichten tagsüber auf Nahrung, Getränke und andere Genüsse, um sich auf spirituelle Belange zu konzentrieren. Das Judentum kennt mehrere Fastentage im Jahr, wie zum Beispiel Jom Kippur, an dem 25 Stunden lang weder gegessen noch getrunken wird. Im Hinduismus und Buddhismus ist das Fasten weniger strikt reglementiert, wird aber als Mittel zur spirituellen Reinigung und Erleuchtung praktiziert.

Im Audio: Fasching und Fasten mit Brauchtumsexpertin Dorothea Steinbacher

Dorothea Steinbacher
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Dorothea Steinbacher

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