Über das Leben unserer Vorfahren in der Eiszeit ist schon einiges bekannt. Neue Erkenntnisse zum Leben vor rund 16.000 Jahren lieferte immer wieder ein Fundplatz späteiszeitlicher Schieferplatten in Neuwied-Gönnersdorf in Rheinland-Pfalz, auf denen die damaligen Menschen Abbildungen aus ihrem Alltag festgehalten haben. Dazu zählen zum Beispiel Zeichnungen von Mammuts, Rentieren oder auch Wildpferden, die in den Stein geritzt wurden. Nun wurde eine Schieferplatte entdeckt, die offenbar eine steinzeitliche Fischfangtechnik zeigt.
Erster Nachweis für Fischfang mit Netzen
Dass die Menschen in der Steinzeit sich auch von Fisch ernährt haben, war bereits bekannt. Nicht aber wie die Fische gefangen wurden. Nun wurde eine Schieferplatte entdeckt, die genau darüber Aufschluss geben könnte: "Es handelt sich um Darstellungen, die einen abstrakten Fisch zeigen, überlagert von netzartigen Darstellungen. Und wir gehen davon aus, dass das Netze sind, die vor 16.000 Tausend Jahren zum Fischfang verwendet wurden“, erklärt Sabine Gaudzinski-Windheuser, Leiterin des Archäologischen Forschungszentrums MONREPOS.
Vermutlich Erklärtafeln auf Schieferplatten
Ob unsere Vorfahren die Netze ausgeworfen oder im Wasser gespannt haben, weiß man nicht. Unklar ist auch, wozu die Abbildungen gedient haben. "Die wahrscheinlichste Erklärung für diese Darstellungen ist tatsächlich, dass das Erklärtafeln gewesen sind“, vermutet Gaudzinski-Windheuser. Der Fund in Gönnersdorf nördlich von Koblenz zeigt aber einmal mehr, wie wichtig die Tierwelt für unsere Vorfahren damals gewesen sein muss.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!