Schrubben und Abspritzen, zwei Tage lang. Dann ist einer der beiden Wasser-Hochbehälter auf dem Bayreuther Eichelberg wieder sauber. Danach kommt der Zweite an die Reihe. Wassermeister Bernd Pöhlmann und sein Team haben gut zu tun. Neben der Reinigung suchen sie auch nach Schäden an dem Bauwerk aus den 60er Jahren. In den riesigen unterirdischen Wasserbehältern ist es kühl und feucht. Große Flutlichter beleuchten die Kavernen, die mit ihren Säulen an Kirchenschiffe erinnern. Die Arbeit sei schon anstrengend, meint der Wassermeister. Aber einmal im Jahr müsse sie eben sein.
Wasserverbrauch hängt von der Jahreszeit ab
Die Wasserhochbehälter nebst Wasserwerk auf dem 422 Meter hohen Eichelberg versorgen ein Drittel bis zur Hälfte der Stadt Bayreuth mit Trinkwasser – je nach Jahreszeit und Verbrauch, erklärt Oliver Becker von den Stadtwerken. Das Wasser komme über Fernleitungen aus Tiefbrunnen im Osten des Landkreises. Mangan und Eisen sind im Wasser enthalten. Diese Mineralien setzen sich an den Wänden des Hochbehälters ab und bilden eine schwarzgraue Schicht. Diese sei nicht gefährlich für die Wasserqualität, müsse aber beseitigt werden, fährt der Gruppenleiter für Gas und Wasser fort.
Einmal im Jahr werden die Hochbehälter gesäubert. Nebenan ist der zweite Hochbehälter bereits wieder am Netz. Das blau schimmernde Wasser steht über sechs Meter hoch: Vier Millionen Liter Wasser oder 4.000 Kubikmeter fasst jeder der beiden Hochbehälter. Die Stadt Bayreuth braucht an einem Tag zwischen zehn und 25.000 Kubikmeter Frischwasser.
Umfangreiche Filter und Reinigung
Nach der Reinigung folgen Desinfektion und die Wasserprobe. Dann wird auch der zweite Wassertank auf dem Eichelberg wieder befüllt. Vorgeschaltet ist das Wasserwerk nebenan. Dort sind die Filteranlagen und die Leitwarte. Dem Wasser muss beispielsweise die natürliche Kohlensäure entzogen werden, sonst würden die Leitungen korrodieren.
Kalk wird herausgefiltert. Dann erst kann es in den Hochbehältern gespeichert werden. "Das Wasser vom Eichelberg hat den Härtegrad 1. Es ist also weich und für den Verzehr, Waschen und Kochen gut geeignet", erklärt Oliver Becker. Vom Eichelberg geht es dann hinunter in die Stadt, wo es durch das über 400 Kilometer lange Leitungsnetz verteilt wird.
Wöchentliche Prüfung der Wasserqualität
Neben dem Eichelberg gibt es noch einen zweiten großen Hochbehälter im Stadtgebiet, dazu noch weitere Wasserwerke, Pumpwerke und Hauptsammler. Während der Osten und die Mitte der Stadt hauptsächlich vom Eichelberg aus versorgt werden, erhalten der Norden, Westen und Süden ihr Wasser aus dem Fichtelgebirge über den Hochbehälter an der Hohen Warte. Alle Hochbehälter werden einmal im Jahr gereinigt. Wasserproben werden wöchentlich genommen und auf Bakterien sowie sonstige Verunreinigungen untersucht.
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