Fressender Walhai
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Walhai bei der Nahrungsaufnahme

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Klimawandel: Walhaie auf Kollisionskurs mit Schiffen

Klimawandel: Walhaie auf Kollisionskurs mit Schiffen

Das Maul eines Walhais ist eineinhalb Meter breit. Sie filtern in den oberen Wasserschichten Plankton und Krebse aus dem Wasser. Der Klimawandel macht die gefährdeten Tiere noch verletzlicher. Und auch Zusammenstöße mit Schiffen könnten zunehmen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Wie viele Walhaie es auf der Welt noch gibt, ist unbekannt. Der größte Fisch der Welt ist vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, externer Link). Das Fleisch des Tieres gilt in Asien als Delikatesse. Doch auch die globale Schifffahrt bedroht die tonnenschweren Fische zunehmend: Denn durch den Klimawandel könnten sich die Fressgebiete auf viel befahrene Schiffsrouten verschieben.

Walhaie fressen knapp unter der Wasseroberfläche

Walhaie filtern mit ihren eineinhalb Meter breiten Mäulern Plankton und Krebse aus dem Wasser, die in den oberen Wasserschichten schwimmen. Und genau das macht sie so verletzlich, erklärt die englische Meeresbiologin Frey Hammersley: "Sie verbringen sehr viel Zeit an der Wasseroberfläche, schwimmen langsam, konzentrieren sich aufs Fressen und weichen erst sehr spät aus. Das macht sie so anfällig für Kollisionen mit Schiffen."

Zusammenstöße mit Schiffen könnten exponentiell steigen

Wie viele Tiere jedes Jahr umkommen sei schwer zu beziffern, so die Wissenschaftlerin. "Wenn Walhaie angefahren werden und sterben, sinken sie meistens auf den Meeresboden und verschwinden spurlos", so Hammersley. "Was wir aber wissen und was wir in unserer Studie herausgefunden haben ist, dass mit dem Klimawandel die Häufigkeit von diesen Zusammenstößen um das 15.000-fache bis Ende des Jahrhunderts ansteigen könnte für den Fall, dass wir weiterhin auf fossile Energien setzen."

Lebensräume von Walhaien wurden genau untersucht

Um herauszufinden, wo sich Walhaie bevorzugt aufhalten, haben die Forscher Daten ausgewertet, die sie von fast 350 mit Sendern ausgestattete Tieren erhalten haben. "Die Haie haben zum Beispiel einen bevorzugten Temperaturbereich, einen bevorzugten Gehalt an Beutetieren, einen bevorzugten Salzgehalt und so weiter. Und diese Gebiete mit diesen Bedingungen verschieben sich mit dem künftigen Klima", fasst Frey Hammersley die Ergebnisse ihrer Studie (externer Link) zusammen.

Wenn wir also die Erderwärmung weiterhin so schlecht in den Griff kriegen wie bisher, dann bedeutet das für die Walhaie, dass sie aus ihren angestammten Lebensräumen verdrängt werden. Und in den neuen Gebieten sind in den meisten Fällen noch viel mehr Schiffe unterwegs.

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