Pinguin auf Ardley Island
Bildrechte: picture alliance / AA | Ozge Elif Kizil
Audiobeitrag

Pinguin auf Ardley Island

Audiobeitrag
> Wissen >

Natur in Gefahr: Die Antarktis wird immer grüner

Natur in Gefahr: Die Antarktis wird immer grüner

Das Eis der Polargebiete schmilzt, der Meeresspiegel steigt und verschluckt ganze Landstriche. Eine Folge der Erderwärmung ist auch das Ergrünen der Antarktis. Und das ist ein Problem. Wie weit es vorangeschritten ist, haben Forscher nun gemessen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Das Eis der Polargebiete schmilzt, der Meeresspiegel steigt und verschluckt ganze Landstriche, Trockengebiete werden größer, Wälder verändern sich – es gibt viele Folgen der Erderwärmung, die unseren Planeten grundlegend verändern.

Eine dieser Folgen ist auch das Ergrünen der Antarktis. Was früher Eis und Schnee war, wird plötzlich grün. Eine neue Studie, durchgeführt von den Universitäten Exeter und Hertfordshire sowie dem British Antarctic Survey, hat nun durch Auswerten und Vermessen von Satellitenbildern herausgefunden, wie weit das schon fortgeschritten ist.

Moos statt Eis - Antarktis wird immer wärmer

Es sind vor allem Moose, die auf dem antarktischen Kontinent seit Jahrhunderten wachsen. Das meiste auf der antarktischen Halbinsel, wo das Klima vergleichsweise mild ist. Aber es ist nur ein winziger Teil des ganzen Kontinents von Eis, Schnee und Fels, der grün bewachsen ist. Doch genau das ändert sich gerade.

"Wir haben eine phänomenale Begrünungsrate festgestellt", sagt Thomas Roland von der Exeter Universität, der mit seinem Team Satellitenaufnahmen untersucht hat. "Im Jahr 1986 waren es noch weniger als 1 Quadratkilometer an Vegetation, was 115 Fußballfeldern entspricht. 2021 waren es schon über 12 Quadratkilometer, also über 15.000 Fußballfelder." Die Vegetationsbedeckung hat sich also in 35 Jahren mehr als verzehnfacht.

Gefahr für die Natur der Antarktis durch immer mehr grüne Flächen

Zwar ist die antarktischen Halbinsel ein winziger Teil des Kontinents. Was den Forscher aber erschreckt hat, ist die zunehmende Geschwindigkeit, mit der das Land grüner wird. Denn mehr Pflanzen, die wachsen, bedeuten auf Dauer auch mehr Erde.

Und das wird noch ganz andere Veränderungen dieser besonderen Landschaft mit sich bringen: "Momentan sind die Böden auf der antarktischen Halbinsel dünn und nährstoffarm, falls es überhaupt Erde gibt", erklärt Roland. "Wenn die Böden aber reicher werden und sich stärker ausbreiten, dann könnten sich auch jede Menge neue Arten etablieren, invasive Arten. Und das wird die Ökologie dieser relativ isolierten Region grundlegend verändern."

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!