Eine Studie (externer Link) von Forschenden um Peter Bager vom Statens Serum Institut in Kopenhagen, Dänemark, zeigt: Covid-19 ist keineswegs Geschichte. Auch wenn die aktuellen Virusvarianten von Sars-CoV-2 die Menschen nicht mehr in dem Maße bedrohen wie zu Zeiten der Pandemie, bleibt Corona eine ernst zu nehmende Erkrankung.
Für ihre Arbeit haben die dänischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten sämtlicher Einwohner Dänemarks hinsichtlich Corona-Infektionen im Zeitraum von Mai 2022 bis Juni 2024 ausgewertet und sie mit der Belastung der Dänen durch Influenza verglichen. Das Ergebnis: Covid-19 ist immer noch gefährlicher als Influenza.
Covid-19 vs. Grippe: Fünfmal so viele Dänen starben an Covid-19
Im analysierten Zeitraum von Mai 2022 bis Juni 2024 starben in Dänemark knapp fünfmal so viele Menschen an Covid-19 wie an Influenza (2.361 vs. 489). Das Risiko, innerhalb von 30 Tagen im Krankenhaus an Covid-19 zu sterben, war um 20 Prozent höher als bei einer stationären Behandlung wegen Grippe.
Auch bei US-amerikanischen Veteranen war das langfristige Sterberisiko durch Covid-19 höher als bei Influenza oder dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV), ergab eine US-amerikanische Studie (externer Link).
Covid-19 zwar weniger gefährlich, aber nicht harmlos
Laut den Untersuchungen steigt das Risiko, schwer an Covid zu erkranken, bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen, bei Ungeimpften und bei Männern etwas an (Faktor 1,3). Warum Männer stärker an Covid-19 erkranken, ist noch unklar. Wahrscheinlich spielen soziale Faktoren eine Rolle – wie Rauchen, Übergewicht und Impfstatus. Zudem fördern weibliche Sexualhormone eine stärkere Immunabwehr bei Frauen.
Verglichen mit dem Anfang der Pandemie ist die Sterblichkeit bei einer Corona-Infektion allerdings stark zurückgegangen. Ulrike Protzer vom Helmholtz-Zentrum München wie auch der Berliner Virologe Christian Drosten sehen, dass sich Covid-19 und Influenza in ihren Auswirkungen angleichen. Aber von Entwarnung könne keine Rede sein.
Corona, Grippe und RSV: Die unterschiedlichen Symptome
Die Virenstämme von Corona, Influenza und RSV sind zwar unterschiedlich, trotzdem ähneln sich die Krankheitssymptome: Trockener Husten, Fieber, Müdigkeit, Muskel-, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen und Schnupfen treten häufig bei allen drei Infektionen auf.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist allerdings das Tempo, in dem sich die Infektionskrankheiten ausbilden. Grippesymptome treten in der Regel schlagartig auf und Betroffene fühlen sich innerhalb weniger Stunden sehr krank und entwickeln mitunter hohes Fieber. Eine Corona-Infektion und RSV verschlimmern sich eher langsam über Tage. Ein typisches Symptom von RSV ist das pfeifende Geräusch, das beim Atmen zu hören ist. Das Pfeifgeräusch tritt bei einer schweren RSV-Infektion auf, die am häufigsten bei Kleinkindern, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und älteren Erwachsenen vorkommt. Die einzige Möglichkeit, sicher herauszufinden, ob Sie die Grippe, Corona oder RSV haben, ist, sich testen zu lassen.
Covid-19 bleibt gefährlich - Virus muss eingedämmt werden
Das Fazit der Studie ist, wie das dänische Forscherteam betont: Covid-19 muss weiterhin eingedämmt werden. Die gute Nachricht ist aber: Man kann sich schützen.
Vor allem ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sollten den Impfschutz jedes Jahr auffrischen. Am besten gegen Corona, RSV und Influenza.
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