Kolorierte Elektronenmikroskop-Aufnahme von Vogelgrippe-Virus-Partikeln H5N1
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Das Vogelgrippe-Virus H5N1 befällt außer Vögeln immer häufiger Säugetiere. Damit droht es zu einer Gefahr für den Menschen zu werden.

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Vogelgrippe H5N1: Wie groß ist die Gefahr einer Pandemie?

Vogelgrippe H5N1: Wie groß ist die Gefahr einer Pandemie?

Das Influenza-Virus H5N1 befällt nicht nur Vögel, sondern inzwischen auch Säugetiere wie Bären, Rinder und Katzen. Der Vogelgrippe-Erreger kommt dem Menschen immer näher. Droht eine neue Pandemie?

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Vogelgrippe ist seit Jahren eine Pandemie im Tierreich, eine sogenannte Panzootie. Millionen von Wildvögeln sind daran verendet und die Bestände ganzer Geflügelfarmen wurden deswegen getötet.

In den vergangenen Jahren befiel das Virus dann immer häufiger Säugetiere, etwa Bären und Füchse. In Südamerika tötete es tausende Seelöwen. 2024 steckten sich dann in den USA erstmals Rinder mit H5N1 an. Inzwischen sind hunderte Herden infiziert. Nun wurden dort auch Infektionen von Katzen gemeldet. Einige hatten sich an rohem Truthahnfleisch angesteckt.

Vogelgrippevirus H5N1 hat mehr Möglichkeiten zu mutieren

Das H5N1-Virus kommt dem Menschen näher. Es hat mehr Gelegenheit, sich an Säugetiere anzupassen. Damit wächst die Gefahr, dass H5N1 irgendwann auch von Mensch zu Mensch übertragbar wird. Bisher gab es nur einzelne Fälle, bei denen sich Menschen bei Tieren ansteckten, zum Beispiel Farmarbeiter auf Rinderfarmen in den USA. Die Infektionen verliefen jedoch meist mild. Anzeichen waren etwa Bindehautentzündung oder Erkältungssymptome. Es gab und gibt aber auch immer wieder schwere Krankheits- und Todesfälle nach einer H5N1-Infektion. Die Furcht, das Influenza-Virus H5N1 könnte zum Auslöser einer Pandemie wie der Spanischen Grippe 1917 oder der sogenannten Asiatischen Grippe 1957 werden, liegt also nahe.

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Wissenschaftler fordern Bereitstellung von Impfstoffen

Die Sorge vor einer neuen Pandemie treibt gerade auch Wissenschaftler um. In einem Artikel in der Fachzeitschrift Science fordern einige von ihnen, sich jetzt auf eine mögliche H5N1-Pandemie vorzubereiten. Dazu sei die rasche Verfügbarkeit von Impfstoffen notwendig. Als Voraussetzung dafür müssten die Bedingungen bei deren Entwicklung, Produktion und den Tests verbessert werden. Zudem sollte ein weltweites Netzwerk gegründet werden, damit auch Staaten mit mittlerer oder geringer Finanzkraft einen angemessenen Zugang zu den Impfstoffen haben.

In den USA wird jedoch die Forschung an der Vogelgrippe H5N1 gerade massiv behindert. Wissenschaftler um den Impfstoff-Experten Florian Krammer appellieren daher im renommierten Fachmagazin The Lancet dringlich an Europa, hier die Influenza-Forschung hochzufahren, als Präventionsmaßnahme vor einer kommenden Pandemie. Unterschrieben hat auch die Influenza-Forscherin Gülşah Gabriel vom Leibniz-Institut für Virologie in Hamburg mit der Begründung: "Jetzt haben wir die Situation, dass sich ein Virus so schnell verändert und es wahrscheinlich eine Frage der Zeit werden könnte, dass das Virus vom Tier auf den Menschen überspringt und wir die nächste Pandemie haben."

Auch wenn es immer wieder zu H5N1-Infektionen bei Menschen kommt: Aktuell schätzt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko für eine Übertragung des Virus von Tieren für die allgemeine Bevölkerung als gering ein. Bei Menschen, die beruflich häufiger mit möglicherweise infizierten Tieren in Kontakt kommen, bestehe ein geringeres bis moderates Risiko, steht in der aktuellen H5N1-Risikoeinschätzung des zuständigen Friedrich-Löffler-Instituts vom Januar 2025.

Gefahr: Infektion von Vogelgrippe H5N1 und saisonaler Grippe

Von Mensch zu Mensch ist das Vogelgrippe-Virus bisher nicht ansteckend. Bisherige Mutationen reichen ihm offensichtlich nicht, diese Fähigkeit zu entwickeln. Sorge macht Experten allerdings, dass sich Menschen gleichzeitig mit der Vogelgrippe H5N1 und der saisonalen Grippe infizieren könnten. Dann bestünde die Möglichkeit, dass sich die unterschiedlichen Viren in den menschlichen Zellen mischen und ein Virus entsteht, dass schlimmstenfalls leicht übertragbar von Mensch zu Mensch ist, schwer krank macht und für das Immunsystem so neu und unbekannt ist, dass von vorherigen Grippevirus-Infektionen keine Immunität vorhanden ist.

Auch deswegen fordern Wissenschaftler, gerade in den USA die Vogelgrippe-Fälle bei Milchkühen und Geflügel so schnell und so gut wie möglich zu kontrollieren, um die Zahl der Infektionen von Menschen zu verringern.

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