Fotomontage: Adele; Luftbild der Konzertarena
Bildrechte: picture alliance/Photoshot/SVEN SIMON|Frank Hoermann; Montage: BR

Mega-Bühne in München: Wie für Adeles Konzerte ein eigenes Stadion gebaut wurde.

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Adele in München: Der Aufbau der Mega-Bühne im Exklusiv-Video

Zehn Konzerte, 740.000 erwartete Fans: erster Adele-Auftritt in München am Freitagabend. Für den Superstar wurde eine eigene Konzertarena gebaut – samt Videowand, die es ins Guinness-Buch schaffen soll. BR24 hat den Arena-Aufbau exklusiv begleitet.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Am Freitagabend ist es losgegangen. Der britische Mega-Star Adele gab am Abend das erste von zehn Konzerten in der Neuen Messe München. Doch eigentlich herrscht auf dem Messegelände schon seit drei Monaten Hochbetrieb. Der Aufbau der Arena war eine gigantische Großbaustelle. Über zwölf Wochen lang haben bis zu 1.000 Menschen an Adeles Mega-Bühne gearbeitet.

Mai 2024, der Aufbau der Adele-Arena beginnt. Es sind noch 87 Tage bis zum ersten Konzert. Die zehn Konzerte in München sind ihre einzigen in diesem Jahr in Europa. Tausende Quadratmeter in der Messestadt müssen vorbereitet werden, damit hier am Ende eine gigantische Adele-Arena steht. Für ein besonderes dramaturgisches Bühnenelement sollen die Bauarbeiter besonders tief graben.

Im Video: BR24-Reportage: Wie für Adeles Konzerte ein eigenes Stadion gebaut wurde

Sichergehen, dass die Baustelle "nicht hochgeht"

Bomben-Spürhund "Ercule" kommt zum Einsatz. Alfredo Ponta vom Kampfmittelräumdienst hat mit ihm schon viel erlebt: "Zu Kriegszeiten war hier ein Flughafen." Und der sei auch entsprechend bombardiert worden. Es gebe immer eine Chance, dass ein Blindgänger gefunden werde, so Ponta. Wenn "Ercule" etwas findet, ist erstmal Baustopp.

Für Christian Herrmann wäre das der Worst Case. Über 20 Jahre Event-Erfahrung hat der Projektmanager von Live Nation, das Veranstalter-Unternehmen der Adele-Konzerte. Aber Adeles Mega-Arena ist selbst für Herrmann besonders. Er muss sicherstellen, dass im Untergrund der Grube nichts lauert, das gefährlich werden könnte. Deshalb muss "Ercule" ran. "Dass wir sichergehen können, dass die Baustelle am Ende nicht hochgeht." Oder die Bühne.

750.000 Quadratmeter Asphalt für Adele

Noch 35 Tage. Kein Bombenfund. Der Bau kann weitergehen. In gut einem Monat soll die Konzertarena samt Riesenbühne stehen. Auf dem Freigelände der Messe München bauen, laden, rollen und schleppen sie nun dafür. Bei Sebastian Pichel, dem Produktionsleiter der Adele-Arena, laufen die unzähligen Orga-Fäden zusammen: Auf dem Gelände werden Trafostationen, Lautsprecher und Lichtmasten abgebaut, 750.000 Quadratmeter Asphalt werden verlegt. Regenwasser soll so besser abfließen können.

"Die ebene Fläche ist für uns wichtig gewesen, weil wir bestuhlen. Die Leute können nicht im Kies sitzen oder in einer Pfütze", sagt Pichel. Rock am Ring, Helene Fischer und vieles mehr – Pichels große Konzert-Erfahrung ist bei diesem Ausnahmeprojekt gefragt. Bei Outdoor-Festivals laufe er schon manchmal 25 Kilometer am Tag, sagt er.

Scheitert das ganze Projekt an zwei Trafo-Häuschen?

Beinahe hätte man hier alles absagen müssen. Zwei kleine weiße Trafo-Häuschen auf dem Freigelände der Messe München haben Pichel alles abverlangt: "Diese beiden Trafos, die haben uns schlafloseste Nächte bereitet. Da waren wir auch mit der Messe viel im Gespräch. Die konnten nicht abgebaut werden, aus technischen Gründen."

Uli Drechsler, Technikleiter der Messe München, erklärt, dass in den beiden Trafo-Häuschen das ganze Netzwerk für diesen Teil der Ausstellungsfläche ankommt. "Wenn wir das weggemacht hätten, dann hätte halt hier nicht mehr viel funktioniert von unserer Infrastruktur." Pichel verrät, er sei kurz davor gewesen, zu sagen, es gehe nicht. "Dann hätten wir die Show nicht machen können. Dann hätte sie hier nicht spielen können", so der Produktionsleiter.

Eines Nachts sei er dann um drei Uhr aufgewacht und hatte die Lösung: Die Arena um 180 Grad drehen! "Ich bin superhappy damit. Das Publikum geht durch die Eingänge in die Arena rein und muss nicht um die Bühne rumlaufen." Zwei kleine Trafo-Häuschen waren es am Ende, die die Ausrichtung der riesigen Arena bestimmt haben.

Mit der Videowand ins Guinness-Buch der Rekorde

Entworfen hat das Konzert-Stadion Bühnendesigner Florian Wieder, der auch schon für Beyoncé und Jennifer Lopez gearbeitet hat. Mit der riesigen 200 Meter langen und geschwungenen Video-Wall wollen es die Veranstalter ins Guinness-Buch der Rekorde schaffen. Der Aufbau ist eine Tüftelei: "Angedeutet ist ja hier eine Filmrolle. Das ist quasi wie so ein alter 35-Millimeter-Film."

Das so hinzukriegen, damit "da kein Schlitz drin ist, den man sieht", sei herausfordernd gewesen für die Kollegen vom Video, sagt Produktionsleiter Pichel. "Wenn da Video-Content drauf ist, sieht man jede Ritze. Das ist schon echt sehr tricky."

Und schon am Anfang denken die Veranstalter bereits ans Ende. Während des Aufbaus müsse der Abbau eingeplant werden, sagt Pichel. Das müsse möglichst schnell gehen, denn direkt im Anschluss beginnen für die Messe München bereits die Vorbereitungen für die weltgrößte Baumaschinenmesse "BAUMA".

Zum Video: Zehn Konzerte von Adele in München

Adele in München: So sieht es in der neuen "Pop-up"-Arena aus
Bildrechte: BR/Sandra Demmelhuber
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