Seit Jahren gibt es in Augsburg und Donauwörth Diskussionen über den schwäbischen Komponisten Werner Egk. Neuere Forschungen zeigen, dass Egk unter den Nationalsozialisten klare antisemitische Äußerungen von sich gegeben hat. Deshalb hat gestern der Augsburger Stadtrat entschieden, der Werner-Egk-Grundschule im Stadtteil Oberhausen einen neuen Namen zu geben. Denn aus Sicht der Stadt ist Egk als Namensgeber für eine Grundschule "ungeeignet".
Grundschule Augsburg-Oberhausen statt Werner-Egk-Schule
Der Stadtrat hat sich für den neuen Namen "Grundschule Augsburg-Oberhausen Mitte" entschieden und damit einem fraktionsübergreifenden Antrag zugestimmt. Formal muss jetzt noch die Regierung von Schwaben die Schule umbenennen. Der neue Name gilt dann zum neuen Schuljahr. Im Jahr 2019 gab es schon einmal einen Antrag, die Schule umzubenennen, damals ist der Versuch aber gescheitert.
Werner Egk ist Ehrenbürger der Stadt Donauwörth
Werner Egk ist genau heute vor 123 Jahren, am 17.5.1901, in der Nähe von Donauwörth geboren. Er hat viele Werke komponiert, unter anderem die Musik für die Olympischen Spiele im Jahr 1936. Zu seinen bekanntesten Werken gehören unter anderem die Opern "Columbus" (1933), "Die Zaubergeige" 1935, "Peer Gynt" (1938 nach Ibsen) und das Ballett "Abraxas" (1948).
In Donauwörth ist Werner Egk nach wie vor Ehrenbürger. Außerdem ist ihm in der Stadt ein Brunnen gewidmet und das Rathausglockenspiel gibt jeden Tag eine von Egk komponierte Melodie wieder. Aber auch in Donauwörth gibt es seit Jahren Diskussionen über den Komponisten und sein Verhalten während des Nazi-Regimes.
- Zum Artikel: "Komponist mit schwieriger NS-Vergangenheit"
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