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Deutschlandticket: Bayern fordert Preiserhöhung auf 64 Euro

Deutschlandticket: Bayern fordert Preiserhöhung auf 64 Euro

Das Deutschlandticket könnte bald teurer werden. In Bayern wird eine Preiserhöhung auf 64 Euro gefordert, um die Lücke von 750 Millionen Euro zu schließen. Doch eine Entscheidung ist nicht in Sicht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Das 49-Euro-Ticket wird teurer - um wie viel, ist offen. Klarheit über die Finanzierung des günstigen Abos für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll es im Herbst geben. In München wurde schon mal gerechnet und eine Lücke ausgemacht. So muss der Preis nach Ansicht des bayerischen Verkehrsministeriums im kommenden Jahr um 30 Prozent angehoben werden.

Hintergrund sei die erforderliche Kostendeckung, schreibt die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Stellungnahme für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets. Das Verkehrsministerium in Bayern bestätigte die Angaben auf Anfrage.

Bernreiter befürchtet "unendliche" Preisdiskussion

Demnach taxiert das Land die Finanzierungslücke auf mindestens 750 Millionen Euro im nächsten Jahr. Entsprechend müsse der Preis des 49-Euro-Tickets auf 64 Euro steigen. "Eine Finanzierungssicherheit für 2025 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mit einem Preis von mindestens 64 Euro erreicht werden", zitiert "Bild" aus der Stellungnahme. Das Deutschlandticket gibt es derzeit im Abonnement für 49 Euro pro Monat, die Kosten werden zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur, er befürchte, "dass sich die Preisdiskussion fürs Deutschlandticket ins Unendliche verlängert, wenn man jetzt keine Lösung findet, die tatsächlich die zu erwartenden Kosten deckt". Niemandem sei geholfen, wenn es nur eine moderate Erhöhung gebe, die sich nach wenigen Monaten aber als unzureichend herausstelle. "Statt den Fahrgästen Sand in die Augen zu streuen, erwarte ich bei der Verkehrsministerkonferenz im Herbst eine tragfähige und langfristige Lösung, an der sich auch der Bund ohne Wenn und Aber hälftig beteiligt."

Bayerns Verkehrsminister forderte schon im Juli Klarheit

Ähnlich hatte sich Bernreiter bereits im Juli im BR-Interview geäußert. "Wir stehen in Berlin kurz vor der Sommerpause, wenn das jetzt denn entschieden wird und wir Klarheit haben, dann wird das Ticket ab 1. September heuer noch teurer", so Bernreiter, der damals davon ausging, dass der Preis mindestens um zehn Euro steigen müsse.

Die Länder gehen im Finanzierungsstreit mit dem Bund schon länger davon aus, dass das Deutschlandticket ab kommendem Jahr teurer wird. Wie viel das ÖPNV-Abo dann kosten soll, ist bisher nicht absehbar. Mehr Klarheit soll es nach der kommenden Verkehrsministerkonferenz im Herbst geben. 

Verkehrsunternehmen kämpfen mit hohen Einnahmeeinbußen

Der Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets ist so alt wie das Abo selbst. Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Alleine der Münchner Verkehrsverbund rechnete im Juli mit einem Defizit von 300 Millionen Euro.

Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen. Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt, wurden dafür erhöht. 

Dennoch kommt es immer wieder zu Streit um die langfristige Absicherung des Tickets, mit dem Inhaberinnen und Inhaber seit Mai vergangenen Jahres bundesweit in Bussen und Bahnen des ÖPNV unterwegs sein können.

Mit Informationen von dpa.

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