Polizei- und Feuerwehrleute am Tatort.
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Im schwäbischen Meitingen ist ein Geldautomat gesprengt worden.

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Erneut Geldautomat gesprengt - 19. Fall in diesem Jahr in Bayern

Erneut Geldautomat gesprengt - 19. Fall in diesem Jahr in Bayern

Dieses Mal hat es eine Bankfiliale im schwäbischen Meitingen erwischt: Unbekannte haben in der Nacht den Geldautomaten gesprengt und sind danach unerkannt entkommen. Das Muster solcher Überfalle ist immer gleich.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Unbekannte haben in der Nacht in Meitingen im Landkreis Augsburg den Geldautomaten einer Bankfiliale gesprengt. Es war laut Information des LKA bereits der 19. Fall in Bayern in diesem Jahr. Ob die unbekannten Täter, laut Zeugen mehrere Personen, Geld erbeutet haben, konnte die Einsatzzentrale der Polizei in Augsburg noch nicht sagen. Die Täter hatten gegen drei Uhr in der Nacht den im Innenbereich der Bankfiliale befindlichen Geldautomaten gesprengt und flüchteten nach Angaben der Polizei dann in einem dunklen Wagen.

Großer Schaden am Gebäude

Der Eingangsbereich der Bank ist verwüstet, der Schaden an dem Wohn- und Geschäftshaus erheblich. Wie hoch dieser genau ist, ist laut LKA noch unklar. Verletzte in den darüberliegenden Wohnungen gab es laut Polizei nicht, auch ist die Statik des Hauses nach ersten Erkenntnissen stabil.

Das LKA sucht jetzt Zeugen, denen in der Nacht im Bereich der Hauptstraße in Meitingen verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, die im Vorfeld in der näheren Umgebung der Bank verdächtige Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten gemacht haben oder die sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben können. Der verwendete Sprengstoff soll in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des LKA in München untersucht werden.

Gesamtzahl der Sprengattacken in Deutschland leicht rückläufig

Eigentlich ist die Zahl der gesprengten Geldautomaten in Deutschland im vergangenen Jahr gesunken. Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnete 2023 deutschlandweit 461 Fälle. Das waren 7,1 Prozent weniger als noch im Jahr 2022, als mit 496 Geldautomatensprengungen ein Höchstwert erreicht worden war. In die Statistik fließen auch Taten ein, bei denen es beim Versuch blieb. Den Rückgang führt das BKA auf eine verbesserte Zusammenarbeit der Polizei im In- und Ausland zurück.

Täter verwenden gefährlicheren Sprengstoff

Allerdings ist das Vorgehen der Täter gefährlicher geworden. In rund 90 Prozent der Sprengungen verwendeten sie feste explosive Stoffe, um eine Sprengung auszulösen, heißt es vom Bundeskriminalamt (BKA). Damit hat sich die Vorgehensweise der Kriminellen in den letzten Jahren deutlich verändert. Laut BKA hatten sie noch 2019 überwiegend Gas oder Gasgemische eingesetzt.

Einer der größten Prozesse gegen die Geldautomaten-Sprenger in Deutschland, bei denen 16 Kriminelle vor Gericht standen und zu einem Jahr auf Bewährung sowie bis zu sechs Jahre Haft verurteilt wurden, fand im Juli in Bamberg statt. Er zeigte: hinter den Sprengungen stecken gut organisierte und hochgerüstete Banden, die oft aus den Niederlanden kommen.

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