Das Bild zeigt einen Entwurf der geplanten Frankenwaldbrücken.
Bildrechte: Landratsamt Hof

So sollen die Hängebrücken der Superlative aussehen. Es sollen die längsten Fußgängerhängebrücken der Welt werden.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Frankenwaldbrücken: Naturschützer wollen gegen Bau klagen

Geplant sind Fußgänger-Hängebrücken der Superlative: Die Frankenwaldbrücken über zwei Täler im Landkreis Hof sollen den Tourismus ankurbeln. Nun wollen Naturschützer gegen das Millionenprojekt klagen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Planungen für den Bau der Fußgänger-Hängebrücken über das Lohbach- und das Höllental im Landkreis Hof schreiten voran. Ende Juli hat der Planungsverband dem Bebauungsplan für die umstrittenen Frankenwaldbrücken zugestimmt. Doch Naturschützer wollen jetzt gegen die Umsetzung des Mammutprojekts klagen.

Naturschützer befürchten Schaden für Tiere und Pflanzen

Sowohl der Bund Naturschutz (BN) als auch der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) haben die Befürchtung, dass die geplanten Brücken mehr Touristen anlocken, als dem Naturschutzgebiet Höllental guttun.

Nach Ansicht der Verbände könnten die Ausflügler die "ökologisch sensiblen Hangschluchtenwälder", über die die Brücken verlaufen sollen, betreten und dabei die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt beschädigen. Das Landratsamt Hof rechnet in den ersten beiden Jahren nach dem Bau mit rund 300.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr. Danach wird mit 150.000 Menschen kalkuliert, die jährlich den Gang über die beiden Brücken antreten könnten.

Nach eigenen Angaben bereitet der BN eine Klage gegen den geplanten Bau vor. Wegen der großen Bedenken der Naturschützer mussten die Baupläne im Herbst 2023 bereits zum dritten Mal öffentlich ausgelegt werden. 

Landkreis: "Bauprojekt entspricht den Vorgaben, sofern..."

Die Landkreisbehörde beruft sich auf ein Gutachten, welches im Zuge einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung erstellt wurde. "Über ein Jahr hinweg wurde das gesamte Projektgebiet durch einen renommierten Fachgutachter untersucht", so eine Sprecherin des Landratsamtes.

Demnach sei der Gutachter zu dem Fazit gekommen, dass das geplante Bauprojekt den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes entsprechen könne, sofern bestimmte Maßnahmen eingehalten würden. Demnach müssten zum Beispiel während der Bauphase die Brutzeiten schützenswerter Tiere berücksichtigt werden.

Als Nächstes ist der Kreistag am Zug

Die Frankenwaldbrücken sollen als weltweit längste Fußgänger-Hängebrücken das Tal zwischen der Stadt Lichtenberg und der Gemeinde Issigau im Landkreis Hof überspannen. Als nächsten Schritt nach der Genehmigung durch den Planungsverband könne der Kreistag über die Umsetzung der geschätzt 41 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen entscheiden sowie den Bauantrag einreichen, sagte eine Sprecherin der Kreisbehörde der dpa. Die vom Bund Naturschutz geplante Klage hat keine aufschiebende Wirkung für den Bau.

Mit Informationen von dpa

Zum Anhören: Wie viel Eintritt müssten Besucher zahlen?

Entwurf: So könnten die Frankenwaldbrücken aussehen.
Bildrechte: Landkreis Hof
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Frankenwaldbrücken: Der Landkreis Hof geht von jeweils 300.000 Besucherinnen und Besuchern in den ersten beiden Jahren aus.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!