Straßenbahn in der Augsburger Innenstadt
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Verkehrsverbund von Augsburg bis Rosenheim: Billiger wird's kaum

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Verkehrsverbund von Augsburg bis Rosenheim: Billiger wird's kaum

Mit einem Ticket von Augsburg mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis nach Rosenheim. Die angestrebte Fusion der Verkehrsverbunde MVV und AVV soll bis zum Jahresende in trockenen Tüchern sein. Günstiger werden die Fahrten dadurch aber wohl nicht.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Augsburgs Landrat Martin Sailer (CSU) ist optimistisch, die angestrebte Fusion der Verkehrsverbunde der Großräume München (MVV) und Augsburg (AVV) bis zum Fahrplanwechsel 2025/2026 zu vollziehen. Das erklärte Sailer in einem Telefonat mit dem BR: "Wir sind in ersten Gesprächen und werden bis zum Herbst ergebnisoffen prüfen, ob die Fusion Sinn ergibt und auch finanzierbar ist. Aber es ist in dem sportlichen Zeitrahmen, den ich vorgegeben habe, durchaus machbar."

Freistaat muss Fusion unterstützen

Entscheidend sei, dass man den Freistaat mit ins Boot bekomme, so Sailer weiter. Dieser müsse sich bei der geplanten Fusion finanziell engagieren und Verluste ausgleichen. Dann, so Sailer weiter, könnten alle Fahrgäste profitieren: "Es macht aus meiner Sicht durchaus Sinn für unsere Kunden. Wir haben 80.000 Pendler, die davon profitieren würden. Wir würden den Nahverkehr einfacher und nutzbarer machen." Auch für Gelegenheitsfahrer, die nur hin und wieder in den öffentlichen Nahverkehr steigen, würde sich das lohnen, weil man dann "von Syrgenstein bei Dillingen bis Berchtesgaden mit nur einem Ticket fahren könnte."

MVV unterstützt Zusammenarbeit

Auch die Gesellschafter des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) unterstützen eine "enge Zusammenarbeit in allen Varianten", das teilte MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch dem BR auf Anfrage mit. Augsburg und München haben in Bayern die engste verkehrliche Verflechtung. Ein gemeinsamer Tarif werde laut Rosenbusch noch mehr Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung von Bus und Bahn bewegen. Die Verbunde seien sehr ähnlich: "Ähnliche Tarifstruktur, beides Aufgabenträgerverbunde, gleiche mittelstandsfreundliche Vergaben im Regionalbusverkehr, in beiden enge Zusammenarbeit der jeweiligen Städte mit den Landkreisen im Umland, um den Verkehr zu verlagern."

Wohl keine günstigeren Ticketpreise

Bei der Frage, ob der angedachte Zusammenschluss von AVV und MVV auch finanzielle Vorteile für die Fahrgäste bringen kann, zeigte sich Landrat Sailer zurückhaltend: "Wir wären zumindest froh, wenn wir Preisstabilität bekämen und die Tarifsteigerung ein Stück weit aussetzen könnten, weil wir günstiger einkaufen können." Auf solche Synergieeffekte setzt auch der Fahrgastverband Pro Bahn. Aber auch für den Fahrgast könnten laut Errol Yazgaz, Sprecher für Pro Bahn in Schwaben, möglicherweise Verbesserungen realisiert werden, wenn etwa nur noch ein Ticket oder eine App gebraucht würde.

Allerdings könnten auf einzelnen Strecken auch Nachteile wie höhere Kosten entstehen, wenn etwa "lokale Besonderheiten bei Fahrpreisen" nicht mehr so leicht möglich sein sollten. "Das wird künftig sicher anspruchsvoller in der Abstimmung aller Beteiligten werden", so der Pro-Bahn-Sprecher weiter.

Landrat Sailer wies darauf hin, dass noch nichts entschieden sei, "aber das Ziel ist, dass wir bis Ende Oktober mit dem Freistaat klar sind und dann in die Produkteinführung gehen können. Der Zeitplan ist stramm".

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