In Coburg hat das Wertebündnis "Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land" am Sonntagnachmittag zu einer Kundgebung eingeladen. Unter dem Titel "Gemeinsam gegen Rechts" kamen laut Polizeiangaben vom Montag nach ersten Schätzungen rund 2.000 Teilnehmende auf den Coburger Marktplatz. Inzwischen hat die Polizei die Zahl auf 4.000 nach oben korrigiert. Die Demonstration sei problemlos und friedlich verlaufen, so ein Sprecher auf BR-Anfrage.
Das Coburger Netzwerk zählt mehr als 100 Mitglieder, darunter Kirchen, Gemeinden, Firmen, aber auch einzelne Politiker aus der Region.
Demonstrationen in Bayreuth und Hof geplant
In Bayreuth wurde für Montag eine Kundgebung angekündigt. Unter dem Motto "Für Vielfalt und Demokratie: Unsere Alternative heißt Solidarität" lädt der Verein "Bunt statt Braun" zu der Versammlung ab 16.30 Uhr am Neptunbrunnen auf dem Bayreuther Marktplatz. Es soll ein Zeichen für ein offenes Miteinander gesetzt werden. "Wir wollen keine Partei in unseren Parlamenten, die rassistische und rechtsextreme Ideologien und Fantasien unterstützt", heißt es in einem Facebookpost von "Bunt statt Braun".
In Hof soll am kommenden Samstag um 16 Uhr eine "Demo gegen Rechts" in der Altstadt am Kugelbrunnen stattfinden. Dazu ruft die Grünen-Jugend-Kreisgruppe Hof die Menschen auf und erinnert, dass der 27. Januar der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ist.
6.000 Teilnehmende bei Demo am Samstag in Bamberg
Bereits am Samstag hatte es zahlreiche Kundgebungen in Oberfranken gegeben. Unter dem Motto "Demokratie verteidigen" demonstrierten beispielsweise in Bamberg mehrere tausend Menschen gegen Rechtsextremismus. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) sprach von etwa 6.000 Teilnehmern. Zu der Demonstration hatte ein Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher Gruppen aufgerufen, darunter die DGB-Jugend, "Fridays for Future" und die "Omas gegen Rechts". Die Veranstaltung verlief nach Angaben der Polizei friedlich.
Demos ausgelöst durch Treffen von Rechtsextremisten
Auslöser für die Proteste sind unter anderem die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hat bei dem Treffen nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Konkret soll die Vertreibung von Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte nach Afrika besprochen worden sein. Das Treffen erinnert an den Plan der Nazis, die europäischen Juden nach Madagaskar zu verschleppen.
Video: Interview mit Peter Neumann, Extremismusforscher
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