Die Gewerkschaften Verdi und BJV haben die Beschäftigten des Bayerischen Rundfunks (BR) zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand läuft seit Montag, 3:30 Uhr, und soll am Dienstag um 3:59 Uhr enden.
An der Aktion sollen laut Verdi alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen teilnehmen, etwa auch die in den Regional- und Korrespondentenstudios, dem BR-Hauptstadtstudio, als auch Auszubildende, Volontäre und Werkstudierende. Deswegen müsse im Programm des Bayerischen Rundfunks mit Einschränkungen gerechnet werden.
Als Folge des Streiks sendet BR24 derzeit ein aktuelles, aber verändertes Frühprogramm. Von 9 Uhr an übernimmt BR24 das Radioprogramm Bayern 1. Die Regionalnachrichten auf Bayern 1 entfallen. Die Nachrichtenversorgung mit stündlich aktualisierten Nachrichten ist vorerst sichergestellt. BR-Klassik sendet zur Stunde ein unmoderiertes Musikprogramm. Bayern 2 sendet eine eingeschränkte Welt am Morgen mit aktuellen Themen. Bayern 3 sendet derzeit ohne Einschränkungen. Auch im BR-Fernsehen kann es zu sichtbaren Einschränkungen kommen.
BR und Gewerkschaften weit auseinander
Der letzte Warnstreik fand am 21. Oktober statt. Bei bisherigen Warnstreiks war es – unter anderem im Radio auf BR24 oder Bayern 2 und im BR Fernsehen – zu spürbaren Einschränkungen gekommen. Auch nach der 9. Runde der Gehaltstarifverhandlungen liegen der Bayerische Rundfunk und die Gewerkschaften noch weit auseinander. Eine Schlichtung, die Verdi vorgeschlagen hatte, lehnte der BR ab.
"Die Beschäftigten warten seit Januar auf einen Ausgleich für die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und haben auf Wertschätzung ihrer Arbeit gehofft", kritisierte Annette Greca, Verdi-Gewerkschaftssekretärin, in einer Mitteilung an die Presse.
Tarifstreits auch in anderen ARD-Anstalten
Der öffentlich-rechtliche Sender ist bereit, die Gehälter im Jahr 2024 um 4,71 Prozent mit einer Laufzeit von zwei Jahren anzuheben. Die Gewerkschaften fordern dagegen eine Anhebung um 10,5 Prozent mit einer Laufzeit von einem Jahr und Verbesserungen für Volontäre, Azubis und Werkstudierende.
Zuletzt hat der BR sein Angebot in einigen Punkten nachgebessert. So bietet er etwa eine höhere Einmalzahlung an für die sogenannten Leermonate, in denen die Tariferhöhung noch nicht greift. Diese gilt für Festangestellte sowie sogenannte 12a-Mitarbeitende und Auszubildende.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am Freitag, 8. November, statt. Auch andere ARD-Anstalten führen aktuell Tarifverhandlungen und haben sich bislang nicht geeinigt.
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