Fünf laufbegeisterte Männer aus Göppersdorf und Pleinfeld im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hatten im Jahr 1994 eine fixe Idee: Einen Laufverein gründen. "Wir sind von den anderen Vereinen ein bisschen belächelt worden und es hat geheißen: 'Was will denn Göppersdorf einen Laufverein gründen? Das ist ja lächerlich.' Aber mittlerweile hat es sich über die Jahre wirklich sehr gut entwickelt", erzählt Paul Kerczynski, Vorsitzender und Mitgründer von Arriba Göppersdorf. Die Namensfindung sei schwierig gewesen. Dann habe man sich einfach an den Comic mit der schnellsten Maus von Mexiko erinnert und der Name war gefunden: Arriba Göppersdorf.
"Arriba ist immer vorne dabei"
Mit fünf Mitgliedern ging es vor 30 Jahren los – damals war das die Mindestanzahl an Mitgliedern für eine Vereinsgründung. Mittlerweile hat der Verein in dem 70-Seelen-Dorf um die 200 Mitglieder. Fast dreimal so viele wie Göppersdorf Einwohner hat. "Ich glaub schon, dass wir im Landkreis dafür bekannt sind, wenn Athleten leistungsorientiert trainieren wollen oder Triathlon leistungsorientiert machen wollen, die kommen halt zu uns. Arriba ist immer vorne dabei", sagt Jörg Foistner, zweiter Vorsitzender von Arriba Göppersdorf. Der 33-Jährige beschäftigt sich gerne mit Sportwissenschaft und erarbeitet auch dem ein oder anderen Mitglied einen Trainingsplan.
Einmal Lauftraining pro Woche
Bei Arriba sei aber jeder und jede willkommen, der oder die in der Gruppe Sport machen will, sagt Vorsitzender Paul Kerczynski. "Das ist auch eine Art Familie so vom läuferischen hergesehen", findet der 70-Jährige. Wenn jemand neu in den Verein kommt, würde erst einmal geschaut, wo der- oder diejenige steht. Dann wird gemeinsam trainiert. Einmal die Woche treffen sich die Mitglieder zum gemeinsamen Laufen. Ob jemand schneller oder langsamer läuft, spielt dabei keine Rolle. "Niemand läuft zu langsam", versichert Jörg Foistner. Neben dem Lauftraining, wird auch Intervalltraining angeboten, was zur Leistungssteigerung beiträgt. Außerdem betreibt der Verein einen Kraftraum und im Winter gibt es Schwimmtraining für die Triathleten.
Vom Fußballer zum Läufer
Das nutzt auch Triathlet Andreas Sichert. Der 32-Jährige steht regelmäßig bei den Sportveranstaltungen in der Region auf dem Podium. Eigentlich sei er Fußballer gewesen, erzählt Sichert. Bis er wegen des Altmühlfrankenlaufes angefangen hat zu laufen. Bei dieser Laufveranstaltung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen läuft ein Staffel-Team eine längere Strecke durch den Landkreis. Dabei habe er entdeckt, dass er ein Talent fürs Laufen hat, erzählt Sichert. Dass er bei Arriba Göppersdorf trainiert, hat einen Grund. "Was Arriba in meinen Augen ausmacht, ist die hohe Leistungsdichte. Dass eben extrem viele gute Sportler dabei sind und dadurch wird man auch selber besser, weil man sich austauscht und in manchen Trainingseinheiten pusht. So wächst man selber auch, weil so viele gute Sportler im Verein sind", sagt Andreas Sichert.
Hohes ehrenamtliches Engagement bei Arriba Göppersdorf
Dass das auch so bleibt, kümmert sich der Verein um den Nachwuchs. Seit kurzem gibt es eine Kinder- und Schülergruppe. Ab sechs Jahren können die Kleinen zum Lauftraining kommen. Und das ist alles andere als langweilig, sagt Trainerin Antonia Hanke. "Wir machen alles sehr spielerisch als Ausdauerschulung, wo wir Kraft und Koordination mit reinbringen. Wir versuchen so, den Kindern den Spaß am Laufen zu vermitteln", erklärt Hanke. Die 23-Jährige studiert Sport auf Lehramt und hat Spaß daran, einmal die Woche zusammen mit Jörg Foistner den Lauf-Nachwuchs zu trainieren.
Antonias Zeit ist neben dem Studium und dem eigenen Training manchmal ziemlich knapp. Über mangelndes Engagement von Ehrenamtlichen kann sich Vereinsvorsitzender Paul Kerczynski also nicht beschweren. Das sei auch bei den Laufveranstaltungen von Arriba Göppersdorf, wie dem jährlichen Silvesterlauf in Pleinfeld, kein Problem. Die Leute seien immer da für den Verein. Was sie alle vereint, ist der Spaß am Laufen.
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