Hagelmassen bei Unwetter in Steinmühle (Landkreis Ansbach) in Mittelfranken.
Bildrechte: BR

In Steinmühle (Landkreis Ansbach) in Mittelfranken ging so viel Hagel nieder, dass Anwohner Schneeschaufeln auspacken mussten.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Hagelmassen bei Unwetter in Bayern – Baum kollidiert mit Zug

Auf die Hitze folgten Gewitter: Am Dienstagabend zogen über viele Teile Bayerns starke Unwetter hinweg – mit Hagelmassen und Sturmböen. In Oberbayern blieb ein Eurocity-Zug liegen, in Franken mussten die Schneeschaufeln ausgepackt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Gewitter mit Starkregen, Hagel und kräftigen Windböen sind am Dienstagabend über Bayern hinweggezogen. Insbesondere in Niederbayern, der Oberpfalz und in Oberbayern mussten Feuerwehr und Polizei witterungsbedingt ausrücken. Dabei wurden vielerorts Bäume entwurzelt und in einigen Straßen stand das Wasser. Auf den bayerischen Autobahnen kam es zu einigen Unfällen und im Bahnverkehr zu örtlichen Störungen.

Zug kollidiert in Rosenheim mit Baum: 260 Menschen an Bord

Im Landkreis Rosenheim fiel bei Bad Endorf unweit des Chiemsees ein Baum in die Oberleitung der Bahnstrecke. Ein Eurocity der österreichischen Bahn, der von München in Richtung Salzburg und Klagenfurt unterwegs war, fuhr gegen die beschädigte Oberleitung und den Baum. Von den etwa 250 Fahrgästen wurde nach Polizeiangaben niemand verletzt.

Aber wegen der blockierten Strecke mussten Fernverkehrszüge wenden oder ihre Fahrt abbrechen. Der Zug wurde den Angaben zufolge mit einer Diesellok abgeschleppt. Nach Angaben einer Bahnsprecherin wurde die Strecke gegen 1.30 Uhr wieder freigegeben.

Bildrechte: dpa-Bildfunk/Uwe Lein
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Eurocity kollidiert in Bayern mit umgestürztem Baum

In der Landeshauptstadt München zogen Unwetter in den Abendstunden vor allem über den Westen der Stadt. Die Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben zu 35 Unwettereinsätzen aus. Starkregen hatte demnach Fahrbahnen überflutet, Unterführungen überschwemmt und Keller volllaufen lassen.

Auf Bayerns Straßen sorgte der örtliche Starkregen zeitweise für eingeschränkte Sicht. Auf der A9 im oberbayerischen Landkreis Eichstätt hatte am Dienstagabend ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und einen Unfall verursacht. Laut Polizei war er gegen die Mittelleitplanke und ein zweites Auto gestoßen, woraufhin beide Fahrzeuge von der Fahrbahn abkamen und sich überschlugen. Auf der A93 bei Regensburg kam ebenfalls ein Auto von der Fahrbahn ab, die Fahrerin wurde eingeklemmt. Auf der A6 im Raum Ansbach kam es zu einigen Aquaplaning-Unfällen.

Hagel sorgt für weiße Straßen in Franken

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor vor Unwettern in Teilen Bayerns gewarnt. Hagel, Blitz und Donner lösten am Abend an vielen Orten in Bayern die Hitze ab. In Steinmühle im Landkreis Ansbach hatte ein heftiger Hagelschauer für einen optischen Wintereinbruch gesorgt.

Laut Anwohnern mussten die Hagelkörner mit Schneeschaufeln von den Gehwegen geschippt werden. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liefen nach Starkregen einige Keller voll. Auch Ernteschäden soll es geben.

Umgeknickte Bäume und abgesagte Feste in Ostbayern

Auch in der Oberpfalz und in Niederbayern sorgte das Unwetter für eine unruhige Nacht: Vielerorts knickten Bäume um, in Regensburg stand das Wasser in den Straßen. Vereinzelt liefen laut Polizei Keller mit Wasser voll.

Auch das Gäubodenvolksfest in Straubing war am Rande betroffen: Wegen der angekündigten Unwetter sagten die Veranstalter die geplante Lampionfahrt auf der Donau ab, bei der traditionell beleuchtete Kanus, Boote und Fackelschwimmer auf dem Fluss unterwegs sind. Im Landkreis Straubing-Bogen fiel zudem in einem Ort kurzzeitig der Strom aus.

Weitere Gewitter am Mittwoch erwartet

Die Gewitter haben sich am bislang heißesten Tag des Jahres entladen. In Kitzingen in Unterfranken wurden vorläufigen DWD-Daten zufolge 36,1 Grad gemessen. Im mittelfränkischen Möhrendorf hatte es 35,7 Grad, in Regensburg 35,6 Grad. Am heißesten war es deutschlandweit im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 36,5 Grad. Der DWD hatte für fast ganz Bayern eine Warnung vor Hitzebelastung herausgegeben, mit einer Abkühlung wird erst zum Wochenende hin gerechnet.

Am Mittwoch werden laut Vorhersagen maximal 32 Grad in Bayern erreicht, ab dem Nachmittag werden wieder Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen erwartet. Von Südwesten strömt laut DWD sehr warme, instabile und feuchte Subtropik-Luft nach Bayern. Kleinräumig werden heftiger Regen und Sturmböen erwartet, mit dem größten Risiko in Schwaben und Oberbayern. 

Mit Informationen von dpa.

Im Video: Wie die Menschen in Bayern mit der Hitze umgehen

Archivbild: Gewitterwolke zieht am Chiemsee auf
Bildrechte: picture alliance / Westend61 | Lisa und Wilfried Bahnmüller
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Archivbild: Gewitterwolke zieht am Chiemsee auf

Dieser Artikel ist erstmals am 13. August 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!