Demonstranten in Altdorf bei Nürnberg
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Demo gegen Tennet

Videobeitrag
>

Greenwashing-Vorwürfe gegen Juraleitung-Ausstellung

Greenwashing-Vorwürfe gegen Juraleitung-Ausstellung

Der Netzbetreiber Tennet hat in Altdorf eine Ausstellung zur Geschichte der Juraleitung eröffnet. Trassengegner sehen diese kritisch und werfen den Verantwortlichen Greenwashing vor. Tennet wehrt sich gegen die Kritik.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Sprechchöre, Protest-Gesänge, Trillerpfeifen und eine selbstgebastelte Wäscheleine mit grün eingefärbter Kleidung daran: So haben Trassengegner am Montagvormittag ihrem Unmut in Altdorf im Landkreis Nürnberger Land Luft gemacht. Grund für den Ärger: eine Ausstellung zur Geschichte der Juraleitung im "Bürgerbüro Energiewende".

Bei einer Mahnwache vor dem von Tennet geführten Büro warfen die Demonstranten dem Netzbetreiber, der die Schau organisiert hat, Greenwashing vor. Hubert Galozy vom Aktionsbündnis Trassengegner sagte dem BR, die Bürgerinitiative sei nicht zur Eröffnung eingeladen worden. "Auch das ist wieder ein Versuch, uns außen vor zu lassen. (…) Wenn Tennet Transparenz schaffen will, erwarten wir hier eine öffentliche Veranstaltung mit dem Austausch von Argumenten, die seit Jahren nicht kommt."

Tennet reagiert auf Kritik

Laut Helen Bernardi von Tennet stehe man mit den Trassengegnern bereits seit Jahren im Austausch. "Wir haben viele Veranstaltungen hier gemacht, wo sie vor Ort gewesen sind. Wir haben informiert und viele umfangreiche Gespräche mit Trassengegnern, Bürgern und Eigentümern geführt." Kritik sei wichtig, müsse aber auch konstruktiv sein.

Bei der Ausstellung gehe es unter anderem darum, den Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in die Geschichte der Juraleitung zu geben. "Man kann ganz deutlich sehen, dass die Wohnbebauung an die Leitung herangewachsen ist, auch um das Umspannwerk wurde die Wohnbebauung erweitert, es wurde in der Nähe Industrie angesiedelt.“ Tennet wolle zudem aufzeigen, "was es bedeutet, wenn die Juraleitung steht und die Altleitung wieder aus den Ortschaften verschwindet."

Bürger sollen sich beteiligen

Besucherinnen und Besucher seien aufgerufen, sich aktiv in die Ausstellung mit einzubringen und ihre Sichtweise zu schildern. So könnten Bürger beispielsweise Fotos mit ihrer eigenen Perspektive auf die Stromleitung mitbringen und an einer Wand aufhängen. "Wir möchten hier einen Raum schaffen, wo Menschen sich begegnen und ihre Meinungen austauschen", so Helen Bernardi.

Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 15.11.24, im Bürgerbüro Energiewende Altdorf (Lkr. Nürnberger Land) geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Bildrechte: BR24 / Florian Deglmann
Bildbeitrag

Mahnwache der Trassengegner von dem "Bürgerbüro Energiewende Altdorf".

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!