Menschen winken aus einem Zug, am Bahnsteig stehen viele Menschen und Polizisten.
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Der Hofer Hauptbahnhof ist zum "Ort der Demokratiegeschichte" ernannt worden. 1989 kamen hier die sogenannten Botschaftsflüchtlinge aus Prag an.

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Hofer Bahnhof wird "Ort der Demokratiegeschichte"

Hofer Bahnhof wird "Ort der Demokratiegeschichte"

Am Hofer Hauptbahnhof wurde im Herbst 1989 Geschichte geschrieben: Hier kamen die sogenannten Botschaftsflüchtlinge aus Prag an. Um diesem Ereignis Rechnung zu tragen, ist der Bahnhof nun zum "Ort der Demokratiegeschichte" ernannt worden.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Als erstes Bahnhofsgebäude in Deutschland ist der Hofer Hauptbahnhof nun ein "Ort der deutschen Demokratiegeschichte". Heute hat die gleichnamige Bundesstiftung eine Plakette in Hof übergeben. Damit solle nicht nur an die Ankunft der DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft und die Hilfsbereitschaft der Hoferinnen und Hofer im Herbst 1989 erinnert werden, betonte die Stiftungsrätin und SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder in Hof bei der Übergabe. "Es geht auch darum, klar zu machen, dass Demokratie kein Zustand ist, der einfach so bleibt, sondern dass wir als überzeugte Demokratinnen und Demokraten unseren Beitrag zum Erhalt leisten müssen."

Was der Hofer Bahnhof und das Brandenburger Tor gemeinsam haben

Bislang gibt es bundesweit rund 100 solcher "Demokratie-Geschichts-Orte". Der Hofer Bahnhof wird nun in einem Atemzug beispielsweise mit dem Brandenburger Tor, der Paulskirche in Frankfurt, dem Hambacher Schloss oder dem Spiegelsaal in Bamberg genannt, wo 1919 die erste demokratische Verfassung des Freistaats Bayern verabschiedet wurde.

Feierlichkeiten bis zum Frühjahr

Die Übergabe der Plakette fand im Rahmen der Feierlichkeiten zur Ankunft der Züge mit dem Botschaftsflüchtlingen am 1. Oktober 1989 statt. Noch bis ins Frühjahr hinein haben die Stadt Hof und die sächsische Partnerstadt Plauen zahlreiche Veranstaltungen rund um die friedliche Revolution, Mauerfall und Wende geplant.

Solche Angebote seien wichtiger denn je, sagte Markus Rindt, der als 22-Jähriger über die Botschaft in den Westen geflohen ist und inzwischen wieder in seiner Heimatstadt Dresden lebt: "Ich finde solche Veranstaltungen wahnsinnig wichtig, weil viele Ostdeutsche es scheinbar auch vergessen haben, wie es in der DDR gewesen ist. Und es war nicht selbstverständlich, wie gut wir hier im Westen aufgenommen wurden. Das sollten wir auf die ganze Willkommenskultur übertragen, vor allem auch auf die Menschen, die heute viel schlimmer in Not sind, als wir es damals in der DDR waren“, sagte er heute.

Botschaftsflüchtlinge in Hof 1989
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Eine historische Szene vom 1. Oktober 1989: Die ersten Botschaftsflüchtlinge aus Prag kommen an.

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